Linux verstehen und anwenden

Agenda

  • Einführung in Linux und seine Anwendungsmöglichkeiten

  • Installation und Konfiguration eines Linux-Systems

  • Verwaltung eines Linux-Systems über die grafische Benutzeroberfläche oder die Kommandozeile

  • Grundlagen des Linux-Dateisystems und des Rechte und Rollenkonzept

  • Softwareinstallation und Deinstallation

  • Anzeigen und Verstehen von Systemdateien

  • Nützliche Informationen und Tipps für Linux-Systemadministratoren

Eine Zusammenstellung einiger Linux-Distributionen

Distribution

URL

Paketsystem

Support-Möglichkeiten

Kommentar

Debian

Debian

dpkg/APT

Community-Support,
kommerzieller Support durch Drittanbieter

Stabile, auf Freie Software ausgerichtete Distribution

Ubuntu

Ubuntu

dpkg/APT

Community-Support,
kommerzieller Support von Canonical
(Unternehmensversionen verfügbar)

Auf Debian basierend, weit verbreitet und benutzerfreundlich

Linux Mint

Linux Mint

dpkg/APT

Community-Support,
kommerzieller Support von Canonical
(Unternehmensversionen verfügbar)

Ubuntu-basiert, benutzerfreundlich, mit verschiedenen Desktops

Fedora

Fedora

RPM/DNF

Community-Support,
kommerzieller Support von Red Hat

Innovativ, schnelle Aktualisierungen und neueste Software

CentOS

CentOS

RPM/YUM

Community-Support,
kommerzieller Support von Red Hat

Auf RHEL basierend, stabil und weit verbreitet

Red Hat

Red Hat

RPM/YUM

Kostenpflichtiger Support,
Zertifizierung für Unternehmen

Unternehmenslösung, hohe Stabilität und Sicherheit

openSUSE

openSUSE

RPM/ZYpp

Community-Support,
kommerzieller Support von SUSE

Klar definierte Versionen, flexibel und anpassbar

Suse

SUSE

RPM/ZYpp

Kostenpflichtiger Support,
Enterprise-Produkte für große Organisationen

Umfassender kommerzieller Support, Enterprise-Lösungen

Arch

Arch Linux

Pacman

Community-Support,
umfangreiche Dokumentation

Rolling-Release, hohe Anpassbarkeit und Aktualisierung

Manjaro

Manjaro

Pacman

Community-Support,
Zugriff auf Arch-Pakete mit zusätzlicher Stabilität und Benutzerfreundlichkeit

Benutzerfreundlicherer Zugang zu Arch Linux

Gentoo

Gentoo

Portage

Community-Support,
tiefgehende Anpassung und Konfiguration

Source-basierte Distribution, erfordert technisches Wissen

Zorin OS

Zorin OS

dpkg/APT

Community-Support,
kommerzielle Zorin Ultimate-Version

Auf Ubuntu basierend, benutzerfreundlich und anpassbar

elementary OS

elementary OS

dpkg/APT

Community-Support,
Unterstützung durch den Verkauf von Apps im AppCenter

Elegant und benutzerfreundlich, auf Ubuntu basierend

Übersicht von allen Linux Distributionen Distrowatch

Eine Übersicht von einigen nicht-Linux-Betriebssystemen

Betriebssystem

Beschreibung

URL

FreeBSD

Ein weit verbreitetes und leistungsstarkes BSD-System

FreeBSD

OpenBSD

Ein auf Sicherheit ausgerichtetes BSD-System

OpenBSD

NetBSD

Ein portables und vielseitiges BSD-System

NetBSD

DragonFly BSD

Ein BSD-System mit Fokus auf Performance

DragonFly BSD

macOS (früher OS X)

Das Betriebssystem von Apple für Mac-Computer

Apple macOS

Solaris

Ein Unix-Betriebssystem von Oracle

Oracle Solaris

AIX

Ein Unix-Betriebssystem von IBM

IBM AIX

HP-UX

Ein Unix-Betriebssystem von Hewlett-Packard (HP)

HPE HP-UX

Haiku

Ein Open-Source-Betriebssystem, inspiriert von BeOS

Haiku

MINIX

Ein kleines Unix-ähnliches Betriebssystem für Bildungszwecke

MINIX

Bitte beachten Sie, dass die Verfügbarkeit einiger dieser Betriebssysteme begrenzt sein kann, insbesondere wenn sie nicht mehr aktiv entwickelt werden. Sie können die jeweiligen URLs besuchen, um weitere Informationen über jedes Betriebssystem zu erhalten.

Linux und seine Anwendungsmöglichkeiten

Linux ist ein leistungsstarkes, vielseitiges und quelloffenes kostenlos Betriebssystem, das auf dem Unix-Kernel basiert. Es ist auf einer Vielzahl von Hardwareplattformen verfügbar, darunter PCs, Server, Smartphones und Embedded Systems.

Linux wird für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt:

  • Server: Linux ist das am weitesten verbreitete Betriebssystem für Server. Es wird von Unternehmen und Organisationen aller Größen verwendet, um Webserver, E-Mail-Server, Dateiserver und andere Unternehmensanwendungen zu hosten.

  • Desktop: Linux wird auch als Desktop-Betriebssystem verwendet. Es gibt eine Vielzahl von Desktop-Umgebungen für Linux, darunter Gnome, KDE und Xfce.

  • Mobil: Linux wird in einer Reihe von Smartphones und Tablets eingesetzt, darunter die Modelle von Google Pixel, OnePlus und Samsung Galaxy.

  • Embedded Systems: Linux wird in einer Vielzahl von eingebetteten Systemen eingesetzt, darunter Router, Smart-Home-Geräte und industrielle Steuerungen.

Wie ist Linux Aufgebaut

  • Linux ist ein modulares Betriebssystem, das aus einer Reihe von Komponenten besteht, die als Pakete bezeichnet werden. Pakete können über Paketmanager wie apt oder yum installiert werden.

  • Linux ist ein sicheres Betriebssystem, das mit einer Reihe von Sicherheitsfunktionen ausgestattet ist, darunter Zugriffskontrolle, Verschlüsselung und Authentifizierung.

  • Linux ist ein stabiles Betriebssystem, das für den Einsatz in Produktionsumgebungen entwickelt wurde.

graph LR subgraph Betriebssystem C(Systemdienste) D(Kernel) E(Treiber) F(GNU-Tools) G(Dateisystem) H(Benutzer- und<br>Berechtigungsverwaltung) I(Prozessverwaltung) J(Netzwerkstack) end C --> D D --> C D --> E E --> D F --> D G --> D H --> D I --> D J --> D
graph LR subgraph Benutzer A(Anwendungen) B(Benutzeroberfläche) end A --> B B --> A

Das Diagramm zeigt die grundlegende Architektur eines Linux-basierten Betriebssystems.

Es besteht aus zwei Hauptkomponenten:

  1. Betriebssystem-Komponenten:

    • Systemdienste: Diese Komponente umfasst Serverdienste und Hintergrunddienste, die im Betriebssystem laufen, um verschiedene Aufgaben zu erledigen.

    • Kernel: Der Kernel ist das zentrale Herzstück des Betriebssystems und verwaltet Hardwareressourcen sowie die Ausführung von Programmen.

    • Treiber: Treiber ermöglichen die Kommunikation zwischen dem Kernel und der Hardware, darunter CPU, GPU, Sound, Netzwerk und mehr.

    • GNU-Tools: Diese Gruppe von Befehlszeilenprogrammen und Systemdienstprogrammen bietet grundlegende Dienste und Funktionen.

    • Dateisystem: Hier werden Verzeichnisse und Dateien organisiert und verwaltet.

    • Benutzer- und Berechtigungsverwaltung: Diese Komponente verwaltet Benutzerkonten, Gruppen und deren Zugriffsrechte.

    • Prozessverwaltung: Verwaltet laufende Prozesse und Aufgaben.

    • Netzwerkstack: Dieser Teil des Betriebssystems ermöglicht die Kommunikation über Netzwerkprotokolle wie TCP/IP, DNS und DHCP.

  2. Benutzer-Komponenten:

    • Anwendungen: Hier finden sich verschiedene Softwareanwendungen, die von Benutzern verwendet werden, darunter Browser, Texteditoren und mehr.

    • Benutzeroberfläche: Die Benutzeroberfläche bietet eine Schnittstelle zur Interaktion mit Anwendungen und Diensten und kann grafisch oder textbasiert sein.

Das Diagramm zeigt die Wechselwirkungen zwischen diesen Komponenten und verdeutlicht die Hierarchie zwischen den Kernkomponenten des Betriebssystems und den Benutzerkomponenten.

Installation und Konfiguration eines Linux-Systems

Eine Übersicht der grafischen Benutzeroberflächen (GUIs)

Linux-Distribution

Standard-GUI

Andere verfügbare GUIs

Ubuntu

GNOME (früher Unity)

KDE, Xfce, LXQt, Budgie, MATE, Cinnamon, Pantheon, …

Fedora

GNOME

KDE, Xfce, LXQt, Cinnamon, MATE, i3, …

Debian

GNOME (Standard)

KDE, Xfce, LXQt, Cinnamon, MATE, LXDE, …

CentOS

GNOME (Standard)

KDE, Xfce, LXQt, Cinnamon, MATE, LXDE, …

openSUSE

KDE Plasma

GNOME, Xfce, LXQt, Cinnamon, MATE, LXDE, …

Linux Mint

Cinnamon (Standard)

Xfce, MATE

Manjaro

Xfce (Standard)

KDE, GNOME, i3, LXQt, …

Elementary OS

Pantheon (Standard)

GNOME, Xfce, LXQt, …

Kubuntu

KDE Plasma (Standard)

Xfce, LXQt, …

Bitte beachten Sie, dass diese Liste nicht erschöpfend ist, da es viele weitere Linux-Distributionen und Benutzeroberflächen gibt. Die oben genannten GUIs sind die Standards für die jeweiligen Distributionen, aber Sie haben normalerweise die Freiheit, andere GUIs zu installieren und auszuwählen, je nach Ihren Vorlieben und Anforderungen.

Verwaltung eines Linux-Systems (CLI)

Diese Befehle sind grundlegende Werkzeuge, die in der Linux-Shell verwendet werden, um Dateien zu verwalten, Prozesse zu überwachen und vieles mehr. Es gibt natürlich viele weitere Befehle und Optionen, aber diese gehören zu den wichtigsten.

Befehl

Beschreibung

ls

Listet Dateien und Verzeichnisse auf.

cd

Wechselt das Verzeichnis.

pwd

Zeigt das aktuelle Arbeitsverzeichnis an.

mkdir

Erstellt ein neues Verzeichnis.

touch

Erstellt eine leere Datei.

rm

Löscht Dateien oder Verzeichnisse.

cp

Kopiert Dateien und Verzeichnisse.

mv

Verschiebt oder benennt Dateien und Verzeichnisse um.

cat

Zeigt den Inhalt von Dateien an.

less

Betrachtet Dateien seitenweise.

grep

Sucht nach Zeichenketten in Dateien.

ps

Zeigt laufende Prozesse an.

kill

Beendet Prozesse.

top

Zeigt eine Echtzeit-Übersicht über Systemressourcen an.

df

Zeigt Informationen zur Festplattennutzung an.

du

Zeigt den Speicherplatzverbrauch von Dateien und Verzeichnissen an.

chmod

Ändert die Berechtigungen von Dateien und Verzeichnissen.

chown

Ändert den Besitzer von Dateien und Verzeichnissen.

tar

Erstellt und extrahiert komprimierte Archivdateien.

ssh

Ermöglicht die sichere Verbindung zu Remote-Servern.

wget

Lädt Dateien aus dem Internet herunter.

CLI-Befehlen zum Erstellen von Benutzern und Gruppen in Linux Bitte beachten Sie, dass Sie diese Befehle mit Administratorrechten (root oder sudo) ausführen müssen. Passen Sie die Benutzernamen und Gruppennamen in den Beispielen nach Bedarf an.

Aufgabe

Befehl

Beispiel

Benutzer erstellen

useradd

sudo useradd newuser

Passwort festlegen

passwd

sudo passwd newuser

Gruppe erstellen

groupadd

sudo groupadd newgroup

Benutzer zur Gruppe hinzufügen

gpasswd -a

sudo gpasswd -a newuser newgroup

Benutzer zur Gruppe hinzufügen (Alternative)

usermod -aG

sudo usermod -aG newgroup newuser

Benutzer löschen

deluser oder userdel

sudo deluser newuser

Informationen zu den einzelnen Kommandos erhalten

Befehl

Parameter

Info zum Befehl

man

<paketname>

Anzeigen der Man-Pages für ein Paket.

apropos

<suchbegriff>

Durchsuchen der Man-Pages nach einem Suchbegriff und Anzeigen der übereinstimmenden Befehle.

<befehl>

--help

Verwendung der Option „–help“ nach einem Befehl, um grundlegende Hilfe und Informationen zu den verfügbaren Parametern und Optionen abzurufen.

Die Verwaltung des Linux-Prozessesen mit Systemd

Systemd ist ein init-System und System-Manager, der in den meisten modernen Linux-Distributionen verwendet wird, einschließlich Ubuntu, Debian, Red Hat und CentOS. Es dient zur Initialisierung und Verwaltung von Systemdiensten und -prozessen beim Hochfahren des Computers. Systemctl ist das Befehlszeilenprogramm zur Verwaltung von Systemd-Diensten:

Befehl

Beschreibung

Beispiel

systemctl start service

Starten eines Dienstes.

systemctl start apache2

systemctl stop service

Stoppen eines Dienstes.

systemctl stop apache2

systemctl restart service

Neustarten eines Dienstes.

systemctl restart apache2

systemctl status service

Anzeigen des Status eines Dienstes.

systemctl status apache2

systemctl enable service

Aktivieren eines Dienstes beim Systemstart.

systemctl enable apache2

systemctl disable service

Deaktivieren eines Dienstes beim Systemstart.

systemctl disable apache2

systemctl list-units

Anzeigen aller geladenen Einheiten (Dienste).

systemctl list-units --type=service

systemctl --failed

Anzeigen von fehlgeschlagenen Diensten.

systemctl --failed

systemctl daemon-reload

Neu laden der Systemd-Konfiguration ohne Neustart.

systemctl daemon-reload

Zusatzinformationen:

  • Systemd wurde entwickelt, um das traditionelle init-System in Linux zu ersetzen. Es ermöglicht eine parallele und beschleunigte Systeminitialisierung, wodurch der Bootvorgang schneller wird. Darüber hinaus bietet es Funktionen wie Service-Management, Aktivierung von Sockets und Aktualisierung der Systemzeit.

  • Systemctl ist das Hauptwerkzeug zur Interaktion mit Systemd. Es erlaubt Benutzern, Dienste zu starten, zu stoppen, neu zu starten, ihren Status zu überprüfen und sie so zu konfigurieren, dass sie beim Start des Systems automatisch gestartet werden.

  • Mit systemctl können Sie den Status eines Dienstes überwachen, um festzustellen, ob er aktiv ist oder Probleme aufweist. Dies ist besonders nützlich bei der Fehlersuche und beim Debuggen von Systemdiensten.

  • Das Aktivieren und Deaktivieren von Diensten mit systemctl bestimmt, ob sie beim Systemstart ausgeführt werden. Dies ermöglicht die einfache Verwaltung von Autostart-Diensten.

  • Der Befehl systemctl list-units gibt eine Liste aller geladenen Einheiten (Dienste) aus, was hilfreich ist, um zu sehen, welche Dienste auf Ihrem System verfügbar sind.

  • Bei der Konfigurationsänderung von Systemd-Diensten ist es ratsam, nach dem Speichern der Änderungen den Befehl systemctl daemon-reload auszuführen, um die Konfiguration neu zu laden, ohne den gesamten Systemdienst neu zu starten.

Systemd und systemctl sind mächtige Tools zur Verwaltung und Kontrolle des Startprozesses und der Dienste in Linux-Systemen. Sie sind wesentlich für die Systemadministration und gewährleisten einen reibungslosen Betrieb des Betriebssystems.

Netzwerk Verwaltungstools in Linux-Distributionen

Die Verwaltung von Netzwerken in Linux erfolgt über verschiedene Tools, die je nach Distribution unterschiedlich sein können. Hier sind einige der gängigsten Netzwerkverwaltungstools und welche Linux-Distributionen sie verwenden:

Tool

Beschreibung

Beispiele für Distributionen

nmcli

nmcli ist ein leistungsstarkes Befehlszeilenwerkzeug zur Verwaltung von Netzwerkverbindungen mit NetworkManager. Es wird häufig in Red Hat-basierten Distributionen wie Fedora und CentOS eingesetzt.

Fedora, CentOS

nmtui

nmtui ist eine textbasierte Benutzeroberfläche (TUI) für NetworkManager und bietet eine einfache Möglichkeit, Netzwerkeinstellungen zu verwalten. Es wird ebenfalls in Red Hat-basierten Distributionen häufig verwendet.

Fedora, CentOS

NetworkManager

NetworkManager ist ein universelles Dienstprogramm zur Verwaltung von Netzwerken und wird in vielen Linux-Distributionen eingesetzt. Es bietet eine einheitliche Schnittstelle zur Konfiguration von Netzwerkverbindungen.

Ubuntu, Fedora, CentOS, Debian, openSUSE, etc.

Netplan

Netplan ist ein Netzwerkkonfigurationstool, das in neueren Ubuntu-Versionen Verwendung findet. Es verwendet YAML-Konfigurationsdateien zur Definition von Netzwerkkonfigurationen und wird oft in Ubuntu Server verwendet.

Ubuntu (ab Version 17.10)

Zusatzinformationen:

  • nmcli und nmtui sind bei Benutzern von Red Hat-basierten Distributionen wie Fedora und CentOS beliebt. nmcli ermöglicht die Konfiguration über die Befehlszeile, während nmtui eine textbasierte Benutzeroberfläche bietet, die besonders für Benutzer geeignet ist, die lieber interaktive Menüs verwenden.

  • NetworkManager ist in vielen Linux-Distributionen weit verbreitet und bietet eine einheitliche Schnittstelle zur Konfiguration von Netzwerkverbindungen. Es wird häufig in Ubuntu, Fedora, Debian und openSUSE eingesetzt.

  • Netplan ist spezifisch für neuere Ubuntu-Versionen, insbesondere für die Server-Edition. Es verwendet YAML-Konfigurationsdateien, um Netzwerkeinstellungen zu definieren, und übersetzt diese in Konfigurationsdateien für NetworkManager oder andere Backend-Tools.

Die Wahl des Netzwerkverwaltungstools hängt von der Linux-Distribution und den persönlichen Vorlieben ab. Jede dieser Optionen bietet unterschiedliche Möglichkeiten zur Konfiguration und Verwaltung von Netzwerkverbindungen in Linux.

nmcli, nmtui und NetworkManager

NetworkManager ist eine Linux-Software, die die Verwaltung von Netzwerkverbindungen auf Ihrem System ermöglicht. nmcli und nmtui sind zwei hilfreiche Befehlszeilenwerkzeuge, mit denen Sie mit NetworkManager interagieren können:

Befehl

Beschreibung

Beispiel

nmcli connection show

Anzeigen einer Liste aller Netzwerkverbindungen auf Ihrem System.

nmcli connection show

nmcli connection up connection-name

Aktivieren einer bestimmten Netzwerkverbindung.

nmcli connection up MyWiFi

nmcli connection down connection-name

Deaktivieren einer bestimmten Netzwerkverbindung.

nmcli connection down MyVPN

nmcli device wifi list

Anzeigen einer Liste verfügbarer WLAN-Netzwerke.

nmcli device wifi list

nmcli device status

Anzeigen des Status aller Netzwerkgeräte auf Ihrem System.

nmcli device status

nmcli device connect device-name

Herstellen einer Verbindung zu einem Netzwerkgerät (z. B. Ethernet).

nmcli device connect eth0

nmcli device disconnect device-name

Trennen einer Verbindung von einem Netzwerkgerät.

nmcli device disconnect eth0

nmcli networking on

Aktivieren des NetworkManagers, wenn er deaktiviert ist.

nmcli networking on

nmcli networking off

Deaktivieren des NetworkManagers, um die manuelle Netzwerkkonfiguration zu ermöglichen.

nmcli networking off

nmtui

Starten eines Text-basierten UI (TUI) zur Verwaltung von Netzwerkverbindungen.

nmtui

Zusatzinformationen:

  • NetworkManager ist ein Dienstprogramm zur Verwaltung von Netzwerkverbindungen und Schnittstellen in Linux-Systemen. Er bietet eine konsistente Schnittstelle zur Konfiguration von Netzwerken, unabhängig davon, ob Sie Ethernet, WLAN oder Mobilfunkverbindungen verwenden.

  • nmcli ist das Befehlszeilenwerkzeug zur Steuerung von NetworkManager. Es ermöglicht die einfache Verwaltung von Verbindungen, Geräten und WLAN-Netzwerken über die Befehlszeile. Mit nmcli können Sie Verbindungen aktivieren, deaktivieren, erstellen, bearbeiten und löschen.

  • nmtui ist eine textbasierte Benutzeroberfläche (TUI) für NetworkManager und bietet eine benutzerfreundliche Möglichkeit, Netzwerkverbindungen zu verwalten. Es ist nützlich für Benutzer, die lieber mit Menüs und Dialogfeldern arbeiten als mit Befehlen.

  • Mit nmcli device wifi list können Sie eine Liste der verfügbaren WLAN-Netzwerke in Ihrer Nähe anzeigen. Dies ist hilfreich, wenn Sie sich mit einem drahtlosen Netzwerk verbinden möchten.

  • nmcli device status gibt den Status aller Netzwerkgeräte auf Ihrem System an, einschließlich deren Aktivität und Verbindungszustand.

  • Sie können nmcli verwenden, um sowohl kabelgebundene als auch drahtlose Netzwerkverbindungen zu steuern. Der Befehl nmcli device connect wird beispielsweise verwendet, um eine Ethernet-Verbindung herzustellen.

  • Das Aktivieren und Deaktivieren des NetworkManagers mit nmcli networking on bzw. nmcli networking off ist nützlich, wenn Sie vorübergehend auf manuelle Netzwerkkonfiguration umschalten möchten.

NetworkManager, nmcli und nmtui sind leistungsstarke Werkzeuge zur Verwaltung von Netzwerkverbindungen in Linux. Sie bieten eine einfache und effiziente Möglichkeit, Ihr Netzwerk zu konfigurieren, zu überwachen und zu steuern, unabhängig davon, ob Sie sich in einer grafischen oder textbasierten Umgebung befinden.

Grundlagen des Linux-Dateisystems und des Rollenkonzept

Grundlagen des Linux-Dateisystems und des Rechte- und Rollenkonzepts

Das Linux-Dateisystem ist eine zentrale Komponente eines jeden Linux-Betriebssystems und bildet die Grundlage für die Speicherung und Organisation von Dateien und Verzeichnissen. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Grundlagen des Linux-Dateisystems sowie auf das Rechte- und Rollenkonzept, das die Sicherheit und Zugriffskontrolle auf Dateien und Verzeichnisse regelt.

Linux-Dateisystem-Hierarchie:

Linux verwendet eine hierarchische Struktur für das Dateisystem, beginnend mit dem Stammverzeichnis („/“).

Verzeichnis

Funktion

/bin

Enthält ausführbare Binärdateien (Programme), die für das System und Benutzer zum Booten und Wiederherstellen notwendig sind.

/etc

Hier werden Konfigurationsdateien für das System und die installierten Anwendungen gespeichert.

/home

Dies ist das Basisverzeichnis für Benutzerordner, in denen Benutzer ihre persönlichen Dateien speichern. Jeder Benutzer hat ein eigenes Unterverzeichnis hier.

/var

Enthält variable Daten, wie Protokolldateien, temporäre Dateien und Datenbanken.

/usr

Hier werden Anwendungsprogramme und -dateien gespeichert.

/lib

Bibliotheksdateien (Shared Libraries) für ausführbare Programme.

/mnt

Ein Verzeichnis zum temporären Einhängen von externen Dateisystemen.

/dev

Virtuelle Gerätedateien, die auf physische und virtuelle Hardwarekomponenten verweisen.

/root

Das Heimatverzeichnis des Superusers (root).

/tmp

Ein temporäres Verzeichnis zum Speichern von temporären Dateien.

/proc

Ein virtuelles Dateisystem, das Informationen über den aktuellen Systemzustand und Prozesse bereitstellt.

Rechte und Rollenkonzept:

Linux verwendet ein Rechte- und Rollenkonzept, um den Zugriff auf Dateien und Verzeichnisse zu steuern und die Sicherheit des Systems zu gewährleisten. Die grundlegenden Konzepte sind:

  • Benutzer (User): Jeder Benutzer auf dem System ist eindeutig identifiziert und hat seinen eigenen Benutzernamen. Benutzer können Dateien und Verzeichnisse erstellen und auf sie zugreifen.

  • Gruppen (Group): Benutzer können Gruppen beitreten, die es ermöglichen, bestimmten Benutzern gemeinsamen Zugriff auf Dateien zu gewähren. Gruppenmitglieder können Dateien gemeinsam nutzen, ohne sie öffentlich zugänglich zu machen.

  • Rechte (Permissions): Jede Datei und jedes Verzeichnis hat Zugriffsrechte, die angeben, wer (Benutzer, Gruppe oder andere) Lese-, Schreib- und Ausführungsberechtigungen hat.

  • Superuser (root): Der Superuser (root) hat uneingeschränkten Zugriff auf das gesamte Dateisystem und alle Systemressourcen. Root-Rechte sollten mit äußerster Vorsicht verwendet werden.

Befehle zur Dateiverwaltung und Rechtekontrolle:

Befehl

Beschreibung

Beispiel

chmod

Ändert die Berechtigungen für Dateien und Verzeichnisse.

chmod 755 datei.txt setzt die Berechtigungen auf rwxr-xr-x für „datei.txt“.

chown

Ändert den Besitzer von Dateien und Verzeichnissen.

chown benutzer:gruppe datei.txt ändert den Besitzer auf „benutzer“ und die Gruppe auf „gruppe“ für „datei.txt“.

chgrp

Ändert die Gruppenzugehörigkeit von Dateien und Verzeichnissen.

chgrp gruppe datei.txt ändert die Gruppe auf „gruppe“ für „datei.txt“.

Diese Befehle ermöglichen Ihnen die granulare Kontrolle über Zugriffsrechte und Sicherheitsrichtlinien auf Ihrem Linux-System, einschließlich der Verwendung von ACLs, SELinux, SUID und SGID für erweiterte Sicherheits- und Berechtigungseinstellungen.

Dateiberechtigungen

Diese Zeichenkette drwxrwxrwx zeigt die Berechtigungen für ein Verzeichnis an.

d     rwx     rwx     rwx
^     ^       ^       ^
|     |       |       |
|     |       |       +----- Berechtigungen für alle anderen Benutzer (Others): Lesen, Schreiben, Ausführen
|     |       +------------- Berechtigungen für die Gruppe (Group): Lesen, Schreiben, Ausführen
|     +--------------------- Berechtigungen für den Besitzer (Owner): Lesen, Schreiben, Ausführen
+--------------------------- Zeigt an, dass es sich um ein Verzeichnis handelt (statt einer Datei)
  • Der erste Buchstabe d zeigt an, dass es sich um ein Verzeichnis handelt. Wenn es sich um eine Datei handelt, wäre dieser Buchstabe ein -.

  • Die nächsten drei Zeichen rwx beziehen sich auf die Berechtigungen des Dateibesitzers. In diesem Fall hat der Dateibesitzer Lese-, Schreib- und Ausführungsrechte.

  • Die nächsten drei Zeichen rwx beziehen sich auf die Berechtigungen der Gruppe, zu der die Datei gehört. In diesem Fall hat die Gruppe Lese-, Schreib- und Ausführungsrechte.

  • Die letzten drei Zeichen rwx beziehen sich auf die Berechtigungen für alle anderen Benutzer (jeder). In diesem Fall haben alle anderen Lese-, Schreib- und Ausführungsrechte für das Verzeichnis.

Diese Berechtigungen steuern den Zugriff auf das Verzeichnis und seine Inhalte. Der Besitzer kann Dateien erstellen, löschen und ändern, während Mitglieder der Gruppe und alle anderen Benutzer entsprechend ihren Berechtigungen auf das Verzeichnis zugreifen können.

Softwareinstallation und Deinstallation

Die Bereitstellung von Bildern für Linux-Installations-Tools ist sehr zeitaufwendig und jede Distribution hat ihre eigenes Vorgehen.

Ubuntu

Wichtige CLI-Befehle für Ubuntu zum Verwalten von Software

Befehl

Funktion

apt search <software>

Suche nach Software über ihren Namen.

apt-cache search <software>

Suche nach Software über ihren Namen oder Beschreibung.

apt show <software>

Zeigt Informationen über eine bestimmte Software an.

apt-cache show <software>

Zeigt ausführliche Informationen über eine bestimmte Software an.

apt install <software>

Installiert eine bestimmte Software.

apt-get install <software>

Installiert eine bestimmte Software.

apt remove <software>

Löscht eine bestimmte Software.

apt-get remove <software>

Löscht eine bestimmte Software.

apt update

Aktualisiert die Paketliste.

apt upgrade

Aktualisiert alle installierten Pakete auf die neueste Version.

Tip: Um zusätzliche Softwar auf einem Ubuntu System zu Installieren kann man das Grafische Tool ‚synaptic‘ verwenden. Dies wird bei einerStandart Installation von Ubuntu 22.04 LTS nicht mit Installiert.

apt install synaptic

Behebt das Problem.

Erläuterung

Befehl

Erklärung

apt

Der allgemeine Befehl zum Verwalten von Paketen unter Ubuntu.

apt-cache

Bietet eine Reihe von zusätzlichen Funktionen zum Suchen und Anzeigen von Informationen über Pakete.

apt-get

Eine alternative Version des Befehls apt.

CentOS

Wichtige CLI-Befehle für CentOS zum Verwalten von Software

Befehl

Funktion

dnf search <software>

Suche nach Software über ihren Namen.

dnf info <software>

Zeigt Informationen über eine bestimmte Software an.

dnf install <software>

Installiert eine bestimmte Software.

dnf remove <software>

Löscht eine bestimmte Software.

dnf update

Aktualisiert die Paketliste.

dnf upgrade

Aktualisiert alle installierten Pakete auf die neueste Version.

Erläuterung

Befehl

Erklärung

dnf

Der allgemeine Befehl zum Verwalten von Paketen unter CentOS.

Red Hat

Wichtige CLI-Befehle für Red Hat zum Verwalten von Software

Befehl

Funktion

yum search <software>

Suche nach Software über ihren Namen.

yum info <software>

Zeigt Informationen über eine bestimmte Software an.

yum install <software>

Installiert eine bestimmte Software.

yum remove <software>

Löscht eine bestimmte Software.

yum update

Aktualisiert die Paketliste.

yum upgrade

Aktualisiert alle installierten Pakete auf die neueste Version.

Erläuterung

Befehl

Erklärung

yum

Der allgemeine Befehl zum Verwalten von Paketen unter Red Hat.

openSUSE

Wichtige CLI-Befehle für openSUSE zum Verwalten von Software

Befehl

Funktion

zypper search <software>

Suche nach Software über ihren Namen.

zypper info <software>

Zeigt Informationen über eine bestimmte Software an.

zypper install <software>

Installiert eine bestimmte Software.

zypper remove <software>

Löscht eine bestimmte Software.

zypper ref: Aktualisiert die Paketliste.

zypper up: Aktualisiert alle installierten Pakete auf die neueste Version.

Erläuterung

Befehl

Erklärung

zypper

Der allgemeine Befehl zum Verwalten von Paketen unter openSUSE.

Unterschiede bei der Installation von Software

openSUSE und Suse openSUSE und Suse verwenden das Paketverwaltungssystem zypper. Die Installation von Software erfolgt über den Befehl zypper install <software>. Die Befehle für die Suche, Anzeige von Informationen und Deinstallation von Software sind ebenfalls identisch.

Centos und Fedora Centos und Fedora verwenden das Paketverwaltungssystem dnf. Die Installation von Software erfolgt über den Befehl dnf install <software>. Die Befehle für die Suche, Anzeige von Informationen und Deinstallation von Software sind ebenfalls identisch.

Red Hat Red Hat verwendet das Paketverwaltungssystem yum. Die Installation von Software erfolgt über den Befehl yum install <software>. Die Befehle für die Suche, Anzeige von Informationen und Deinstallation von Software sind ebenfalls identisch.

Debian und Ubuntu Debian und Ubuntu verwenden das Paketverwaltungssystem apt. Die Installation von Software erfolgt über den Befehl apt install <software>. Die Befehle für die Suche, Anzeige von Informationen und Deinstallation von Software sind ebenfalls identisch.

Zusammenfassung

Die folgenden Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede bei der Installation von Software bei den verschiedenen Linux-Distributionen:

Distribution

Paketverwaltungssystem

Installation

Suche

Informationen

Deinstallation

openSUSE

zypper

zypper install <software>

zypper search <software>

zypper info <software>

zypper remove <software>

Suse

zypper

zypper install <software>

zypper search <software>

zypper info <software>

zypper remove <software>

Centos

dnf

dnf install <software>

dnf search <software>

dnf info <software>

dnf remove <software>

Fedora

dnf

dnf install <software>

dnf search <software>

dnf info <software>

dnf remove <software>

Red Hat

yum

yum install <software>

yum search <software>

yum info <software>

yum remove <software>

Debian

apt

apt install <software>

apt search <software>

apt show <software>

apt remove <software>

Ubuntu

apt

apt install <software>

apt search <software>

apt show <software>

apt remove <software>

Weitere Unterschiede

Neben den oben genannten Unterschieden gibt es noch einige weitere Unterschiede bei der Installation von Software bei den verschiedenen Linux-Distributionen.

  • Repositorys: Die verschiedenen Distributionen verwenden unterschiedliche Repositorys, um Software zur Verfügung zu stellen. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Software bei einer Distribution verfügbar ist, bei einer anderen jedoch nicht.

  • Paketformate: Die verschiedenen Distributionen verwenden unterschiedliche Paketformate. Dies kann dazu führen, dass Software, die für eine Distribution erstellt wurde, nicht auf einer anderen Distribution installiert werden kann.

  • Paketaktualisierungen: Die verschiedenen Distributionen haben unterschiedliche Richtlinien für die Bereitstellung von Paketaktualisierungen. Dies kann dazu führen, dass Software bei einer Distribution schneller aktualisiert wird als bei einer anderen.

Fazit

Die Installation von Software unter Linux ist in der Regel einfach und unkompliziert. Die Unterschiede bei den verschiedenen Distributionen sind gering und sollten für die meisten Benutzer kein Problem darstellen.

Ubuntu snap

Ubuntu Snap ist ein Paketformat für Software, das von Canonical, dem Unternehmen, das Ubuntu entwickelt, entwickelt wurde. Snaps sind containerisierte Anwendungen, die alle ihre Abhängigkeiten enthalten. Dies bedeutet, dass sie auf jedem Linux-System mit Snapd, dem Snap-Dienst, ausgeführt werden können.

Snaps bieten einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Paketen, wie zum Beispiel:

  • Verbesserte Sicherheit: Snaps werden in einem sicheren Container ausgeführt, der verhindert, dass sie auf das System zugreifen können.

  • Einfachere Installation: Snaps können mit einem einzigen Befehl installiert werden.

  • Automatische Updates: Snaps werden automatisch auf die neueste Version aktualisiert.

Snaps sind für Ubuntu und andere Linux-Distributionen verfügbar. Sie können über den Snap Store, ein Online-Repository für Snaps, heruntergeladen werden.

Beispiele für Software, die als Snaps verfügbar ist:

  • Webbrowser: Firefox, Chrome, Chromium

  • E-Mail-Clients: Thunderbird, Evolution

  • Office-Suiten: LibreOffice, WPS Office

  • Spiele: Minecraft, SuperTuxKart

  • Bildbearbeitungsprogramme: GIMP, Darktable

Um Snaps unter Ubuntu zu verwenden, müssen Sie Snapd installieren. Dies kann mit dem folgenden Befehl erfolgen:

sudo apt install snapd

Sobald Snapd installiert ist, können Sie Snaps mit dem folgenden Befehl installieren:

sudo snap install <software>

Zum Beispiel:

sudo snap install firefox

installiert den Firefox-Webbrowser als Snap.

Um weitere Informationen zu Snaps zu erhalten, besuchen Sie die Snap-Website.

Wichtige Befehle für Ubuntu Snap

Befehl

Funktion

snap search <software>

Suche nach Software über ihren Namen.

snap install <software>

Installiert eine bestimmte Software.

snap remove <software>

Löscht eine bestimmte Software.

snap update <software>

Aktualisiert eine bestimmte Software.

snap list

Zeigt eine Liste aller installierten Snaps an.

snap info <software>

Zeigt Informationen über eine bestimmte Software an.

snap refresh

Aktualisiert alle installierten Snaps auf die neueste Version.

snap restore <snap_id>

Stellt einen Snap aus einem Snapshot wieder her.

Erläuterung

Befehl

Erklärung

snap

Der allgemeine Befehl zum Verwalten von Snaps unter Ubuntu.

Zusätzliche Befehle

  • snap confinement: Zeigt den Sicherheitsmodus eines Snap an.

  • snap connect <snap1> <snap2>: Ermöglicht die Kommunikation zwischen zwei Snaps.

  • snap autoremove: Entfernt alle Snaps, die nicht mehr benötigt werden.

  • snap help: Zeigt eine Liste aller Snap-Befehle an.

Fazit

Snaps sind eine alternative Art der Softwareverteilung unter Linux. Sie bieten einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Paketen, wie zum Beispiel eine bessere Sicherheit und eine einfachere Installation. Die Befehle zum Verwalten von Snaps sind in der Regel selbsterklärend und sollten für die meisten Benutzer leicht zu erlernen sein.

Die URL von Ubuntu Snap ist https://snapcraft.io. Dies ist die Website, auf der Sie Snap-Pakete finden und herunterladen können. Sie können Snap-Pakete auch über den Snap Store in Ubuntu installieren.

Anzeigen und Verstehen von Systemdateien

In Linux gibt es viele wichtige Systemdateien und Verzeichnisse, die für die Funktionalität und Konfiguration des Betriebssystems entscheidend sind. Das Verstehen und Anzeigen dieser Dateien ist entscheidend, um das System effizient zu verwalten und Probleme zu diagnostizieren.

Die wichtigen Systemdateien und Verzeichnissen sowie den Befehlen, um sie anzuzeigen und zu bearbeiten:

Datei/Verzeichnis

Beschreibung

Befehl zum Anzeigen

/etc/passwd

Liste der Benutzerkonten

cat /etc/passwd

/etc/group

Liste der Gruppen

cat /etc/group

/etc/hostname

Der Hostname des Systems

cat /etc/hostname

/etc/hosts

Die Hostname-zu-IP-Adressen-Zuordnung für das lokale System

cat /etc/hosts

/etc/fstab

Dateisystemtabelle für das Mounten von Dateisystemen

cat /etc/fstab

/etc/resolv.conf

DNS-Konfiguration

cat /etc/resolv.conf

/var/log/syslog

Systemprotokolle

cat /var/log/syslog

/var/log/auth.log

Authentifizierungsprotokolle

cat /var/log/auth.log

/var/log/dmesg

Kernelprotokolle

cat /var/log/dmesg

/etc/apt/sources.list

APT-Paketquellenkonfiguration

cat /etc/apt/sources.list

/proc/cpuinfo

Informationen zur CPU

cat /proc/cpuinfo

/proc/meminfo

Informationen zum Arbeitsspeicher

cat /proc/meminfo

/proc/version

Kernelversion und Informationen

cat /proc/version

Zusatzinformationen:

  • Die Datei /etc/passwd enthält Benutzerinformationen wie Benutzername, UID (Benutzer-ID), GID (Gruppen-ID), Heimatverzeichnis und Standard-Shell. Sie kann mit cat angezeigt werden, sollte jedoch nicht manuell bearbeitet werden.

  • /etc/group enthält Informationen über Gruppen und deren Mitglieder.

  • /etc/hostname und /etc/hosts sind wichtig für die Hostnamenauflösung.

  • /etc/fstab enthält Informationen über die Dateisysteme, die beim Start des Systems automatisch eingebunden werden sollen.

  • Protokolldateien in /var/log/ enthalten wichtige Systemereignisse und Fehlerprotokolle.

  • /etc/apt/sources.list ist wichtig für das Paketmanagement auf Debian-basierten Systemen wie Ubuntu.

  • Die Verzeichnisse /proc/ enthalten Informationen über laufende Prozesse und den Kernel. Beachten Sie, dass diese Informationen nicht in Dateien gespeichert sind, sondern vom Kernel bereitgestellt werden.

Debug von Fehlern

Linux-Log-Journal: Verwaltung von Systemprotokollen

Das Linux-Log-Journal, auch als systemd-Journal oder einfach „Journal“ bezeichnet, ist das standardmäßige Protokollierungssystem in vielen modernen Linux-Distributionen. Es ermöglicht die umfassende Erfassung und Verwaltung von System- und Anwendungsprotokollen, wodurch die Fehlerdiagnose und Systemüberwachung erheblich erleichtert wird.

Befehlen zum Arbeiten mit dem Linux-Log-Journal und weiteren Erläuterungen:

Befehl

Beschreibung

Beispiel

journalctl

Zeigt das Systemprotokoll an, einschließlich Kernel- und Anwendungsprotokollen. Ohne Optionen werden alle Einträge angezeigt.

journalctl

journalctl -u service-name

Zeigt Protokolleinträge für einen bestimmten Dienst (Service) an. Ersetzen Sie „service-name“ durch den Dienstnamen.

journalctl -u apache2

journalctl -b

Zeigt Protokolleinträge nur für den aktuellen Systemstart an.

journalctl -b

journalctl -p priority-level

Filtert Einträge nach Prioritätsstufen. (0: Emergency, 1: Alert, 2: Critical, 3: Error, 4: Warning, 5: Notice, 6: Informational, 7: Debug)

journalctl -p 3

journalctl --since "YYYY-MM-DD HH:MM:SS"

Zeigt Einträge ab einem bestimmten Zeitpunkt an. Ersetzen Sie das Datum und die Uhrzeit entsprechend.

journalctl --since "2023-01-01 08:00:00"

journalctl -n N

Begrenzt die Anzahl der angezeigten Einträge auf die neuesten N.

journalctl -n 50

journalctl -f

Folgt dem Protokoll in Echtzeit, ähnlich wie tail -f.

journalctl -f

journalctl --disk-usage

Zeigt die Speichernutzung des Journals an.

journalctl --disk-usage

journalctl --rotate

Rotiert das Journal, um alte Einträge zu entfernen und Speicher freizugeben.

journalctl --rotate

Zusatzinformationen:

Das Linux-Log-Journal ist ein leistungsstarkes Werkzeug zur Verwaltung von Protokollen und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Stabilität und Leistung von Linux-Systemen. Die Vertrautheit mit den oben genannten Befehlen erleichtert die Arbeit mit diesem Journal erheblich.

  • Das Linux-Log-Journal verwendet eine binäre Speicherstruktur, um Protokolle effizient zu speichern und abzurufen. Dies ermöglicht schnellen Zugriff und leistungsstarke Suchfunktionen.

  • Die Protokolleinträge enthalten detaillierte Informationen, einschließlich Zeitstempel, Prioritätsstufe, Nachricht und Quellinformationen.

  • Prioritätsstufen ermöglichen eine einfache Filterung von Protokolleinträgen nach Schweregrad, was besonders bei der Fehlerbehebung hilfreich ist.

  • Das Journal speichert Protokolleinträge dauerhaft auf der Festplatte, wodurch eine Historie der Systemereignisse erstellt wird. Die Menge an gespeicherten Daten wird automatisch verwaltet, um die Speichernutzung zu begrenzen.

  • journalctl bietet viele erweiterte Optionen, um Protokolle gezielt zu durchsuchen und zu analysieren. Dies ermöglicht eine gründliche Fehlerdiagnose und Systemüberwachung.

Netzwerkdiagnose in Linux

Nmap und Netstat sind zwei wichtige Werkzeuge in Linux für die Netzwerkdiagnose und -überwachung. Sie ermöglichen Administratoren und Benutzern, Informationen über Netzwerkverbindungen, offene Ports und Netzwerkdienste zu sammeln:

Befehl

Beschreibung

Beispiel

nmap

Ein vielseitiges Netzwerk-Scanner-Tool zum Erkennen von Geräten im Netzwerk, offenen Ports und laufenden Diensten.

nmap 192.168.1.1

nmap -p Port

Scannen nach einem bestimmten Port.

nmap -p 80 192.168.1.1

nmap -F

Scannen der am häufigsten verwendeten 100 Ports.

nmap -F 192.168.1.1

nmap -A

Aktive Erkennung von Betriebssystem und Diensten.

nmap -A 192.168.1.1

netstat

Anzeigen von Netzwerkstatistiken und -verbindungen.

netstat -tuln

netstat -tuln

Anzeigen von TCP- und UDP-Verbindungen mit numerischen Ports.

netstat -tuln

netstat -p

Anzeigen der aktiven Netzwerkanwendungen und -Prozesse.

netstat -p

netstat -i

Anzeigen von Netzwerkschnittstellen und Statistiken.

netstat -i

netstat -r

Anzeigen der Routing-Tabelle.

netstat -r

Zusatzinformationen:

  • Nmap (Network Mapper) ist ein leistungsstarkes Open-Source-Tool für das Netzwerk-Scannen. Es wird verwendet, um Hosts und Dienste auf einem Computernetzwerk zu entdecken und Informationen darüber zu sammeln. Dies kann bei der Netzwerksicherheit und -verwaltung hilfreich sein.

  • Netstat (Network Statistics) ist ein Dienstprogramm zur Anzeige von Netzwerkverbindungen, Routingtabellen, Schnittstellenstatistiken, masquerading- und multicast-Verbindungen sowie viele andere Netzwerkdetails. Es ist ein nützliches Werkzeug zur Überwachung und Fehlerbehebung von Netzwerkproblemen.

  • Mit Nmap können Sie detaillierte Informationen über offene Ports, Dienste und sogar das erkannte Betriebssystem eines Ziels erhalten. Es ist besonders nützlich für Sicherheitsanalysen und Penetrationstests.

  • Netstat ist hilfreich, um aktive Netzwerkverbindungen auf Ihrem Linux-System anzuzeigen. Es kann Ihnen bei der Identifizierung von Netzwerkproblemen und der Überwachung von Netzwerkaktivitäten helfen.

Die Kombination von Nmap und Netstat bietet ein umfassendes Toolkit zur Netzwerkdiagnose und -überwachung. Administratoren und Benutzer können damit sicherstellen, dass ihre Netzwerke sicher und effizient funktionieren.

Nützliche Informationen und Tipps für die Linux-Systemadministration

Linux-Systemadministratoren arbeiten in einer vielfältigen und sich ständig weiterentwickelnden Umgebung. Einige nützliche Informationen und Tipps, die ihnen helfen können, erfolgreich zu sein:

  1. Lernen Sie die Grundlagen: Beherrschen Sie die Grundlagen von Linux, einschließlich der Befehlszeile, Dateiverwaltung und Benutzerverwaltung. Das solide Fundament ist der Schlüssel zum Erfolg.

  2. Automatisierung ist der Schlüssel: Nutzen Sie Automatisierungstools wie Ansible, um wiederholte Aufgaben zu automatisieren. Das spart Zeit und reduziert menschliche Fehler.

  3. Sicherheit hat oberste Priorität: Sicherheitsbewusstsein ist entscheidend. Halten Sie Ihre Systeme und Software auf dem neuesten Stand und lernen Sie bewährte Sicherheitspraktiken.

  4. Backup und Wiederherstellung: Sichern Sie regelmäßig Ihre Daten und Systemkonfigurationen. Stellen Sie sicher, dass Sie im Notfall schnell wiederherstellen können.

  5. Dokumentation: Führen Sie gründliche Dokumentation über Ihre Systeme, Konfigurationen und Änderungen. Das vereinfacht die Problembehandlung und den Wissenstransfer.

  6. Community und Ressourcen nutzen: Die Linux-Community ist groß und hilfsbereit. Nutzen Sie Foren, Blogs und Online-Ressourcen, um Antworten auf Ihre Fragen zu finden.

  7. Zertifizierungen: Erwägen Sie die Erlangung von Linux-spezifischen Zertifizierungen wie Red Hat Certified Engineer (RHCE) oder CompTIA Linux+.

Welche Kenntnisse sollte man sich als Linux- oder IT-Systemadministrator aneignen?

Als Linux- oder IT-Systemadministrator sollten Sie eine breite Palette von Kenntnissen entwickeln, um Ihre Arbeit effektiv zu erledigen. Dazu gehören:

  • Betriebssystemkenntnisse: Verständnis der Linux-Distributionen und ihrer Unterschiede sowie Erfahrung in der Verwaltung von Windows-Systemen.

  • Netzwerkgrundlagen: Kenntnisse über Netzwerkprotokolle, IP-Adressierung und Routing sind unerlässlich.

  • Sicherheitskenntnisse: Grundlegende Sicherheitspraktiken, Firewalls, Verschlüsselung und Bedrohungserkennung.

  • Automatisierung: Programmierkenntnisse in Skriptsprachen wie Bash oder Python, sowie Erfahrung mit Automatisierungstools.

  • Systemverwaltung: Installation, Konfiguration und Wartung von Betriebssystemen, Benutzerverwaltung und Überwachung.

  • Virtualisierung und Containerisierung: Erfahrung mit Virtualisierungstechnologien und Containerisierung.

  • Datenbankverwaltung: Grundlegende SQL-Kenntnisse und Erfahrung mit Datenbankmanagementsystemen.

  • Webserver und Anwendungsbereitstellung: Einrichtung und Verwaltung von Webservern und Webanwendungen.

  • Cloud Computing: Kenntnisse über Cloud-Plattformen und deren Verwaltung.

  • Backup und Wiederherstellung: Planung und Implementierung von Backup-Strategien.

  • Version Control: Verwendung von Versionskontrollsystemen wie Git zur Verwaltung von Konfigurationsdateien.

  • Troubleshooting: Diagnose und Behebung von Systemproblemen.

  • Projektmanagement: Grundlagen des Projektmanagements zur Planung und Umsetzung von IT-Projekten.

  • Soft Skills: Gute Kommunikationsfähigkeiten, Teamarbeit und Problemlösungsfähigkeiten.

  • Zertifizierungen: In einigen Fällen können Zertifizierungen Ihre Fähigkeiten validieren und Ihre Karriere vorantreiben.

Die Anforderungen können je nach spezifischem Arbeitsplatz und Aufgabenbereich variieren, daher ist lebenslanges Lernen und Anpassen an neue Technologien und Trends entscheidend.

Anhang

Automatisierungstools unter Linux

Diese Tools bieten verschiedene Möglichkeiten zur Automatisierung von Aufgaben in Linux-Umgebungen, sei es durch das Schreiben eigener Skripte oder die Verwendung von speziellen Automatisierungstools. Je nach den Anforderungen Ihres Projekts können Sie das am besten geeignete Tool auswählen und ggf. eigene Skripte schreiben, um die Automatisierung anzupassen.

Tool

Beschreibung

Bash-Scripting

Die Bash-Shell ermöglicht die Erstellung von Skripten zur Automatisierung von Aufgaben.

Ansible

Ein Konfigurationsmanagement-Tool zur Automatisierung von Aufgaben auf mehreren Rechnern.

Chef

Ein weiteres Konfigurationsmanagement-Tool, um Systeme zu automatisieren und zu verwalten.

Puppet

Ein Konfigurationsmanagement-Tool zur Automatisierung von Aufgaben im Rechenzentrum.

SaltStack

Ein Tool zur Automatisierung der Konfiguration und Verwaltung von Servern.

Jenkins

Ein Open-Source-Automatisierungsserver zur Automatisierung von Build- und Deployprozessen.

Cron

Das Standard-Linux-Tool zur zeitgesteuerten Ausführung von Aufgaben.

Docker

Eine Containerisierungsplattform zur Automatisierung von Anwendungsdeploys.

Kubernetes

Ein Orchestrierungstool zur Automatisierung der Bereitstellung, Skalierung und Verwaltung von Containeranwendungen.

Make

Ein Build-Automatisierungstool zur Vereinfachung von Kompilierungsprozessen.

Vagrant

Ein Tool zur Erstellung und Verwaltung von virtuellen Entwicklungsumgebungen.

Terraform

Ein Infrastructure-as-Code-Tool zur Automatisierung der Bereitstellung von Infrastrukturressourcen.

Eine Tabelle mit verschiedenen Virtualisierungsplattformen

Diese Virtualisierungsplattformen bieten verschiedene Möglichkeiten zur Automatisierung von Virtualisierungsaufgaben, sei es die Bereitstellung, Konfiguration oder Verwaltung von virtuellen Maschinen. Sie können Automatisierungstools wie Ansible, Puppet, oder spezielle APIs und SDKs verwenden, um die Automatisierung in Ihrer virtualisierten Umgebung zu implementieren.

Virtualisierungsplattform

Beschreibung

VMware vSphere/ESXi

Eine führende Virtualisierungsplattform für Unternehmensumgebungen, die APIs und SDKs für die Automatisierung bietet.

Microsoft Hyper-V

Die Virtualisierungsplattform von Microsoft bietet PowerShell-Cmdlets und APIs für die Automatisierung von Aufgaben.

Oracle VirtualBox

Eine Open-Source-Virtualisierungsplattform, die durch das VBoxManage-Tool und SDKs für die Automatisierung erweiterbar ist.

Citrix XenServer

Eine Virtualisierungsplattform, die APIs und SDKs zur Automatisierung von Verwaltungsaufgaben bietet.

KVM/QEMU

Eine Open-Source-Virtualisierungslösung für Linux mit Befehlen und Skripting-Schnittstellen zur Automatisierung.

Xen Project

Ein Open-Source-Hypervisor, der APIs und SDKs für die Automatisierung von Aufgaben in Xen-basierten Umgebungen bereitstellt.

Proxmox VE

Eine Virtualisierungsplattform auf Basis von KVM und OpenVZ, die über eine RESTful API zur Automatisierung verfügt.

Vagrant

Ein Tool zur Erstellung und Verwaltung von virtuellen Maschinen für Test- und Entwicklungszwecke.