Linux verstehen und anwenden
Agenda
Einführung in Linux und seine Anwendungsmöglichkeiten
Installation und Konfiguration eines Linux-Systems
Verwaltung eines Linux-Systems über die grafische Benutzeroberfläche oder die Kommandozeile
Grundlagen des Linux-Dateisystems und des Rechte und Rollenkonzept
Softwareinstallation und Deinstallation
Anzeigen und Verstehen von Systemdateien
Nützliche Informationen und Tipps für Linux-Systemadministratoren
Eine Zusammenstellung einiger Linux-Distributionen
Distribution |
URL |
Paketsystem |
Support-Möglichkeiten |
Kommentar |
---|---|---|---|---|
Debian |
dpkg/APT |
Community-Support, |
Stabile, auf Freie Software ausgerichtete Distribution |
|
Ubuntu |
dpkg/APT |
Community-Support, |
Auf Debian basierend, weit verbreitet und benutzerfreundlich |
|
Linux Mint |
dpkg/APT |
Community-Support, |
Ubuntu-basiert, benutzerfreundlich, mit verschiedenen Desktops |
|
Fedora |
RPM/DNF |
Community-Support, |
Innovativ, schnelle Aktualisierungen und neueste Software |
|
CentOS |
RPM/YUM |
Community-Support, |
Auf RHEL basierend, stabil und weit verbreitet |
|
Red Hat |
RPM/YUM |
Kostenpflichtiger Support, |
Unternehmenslösung, hohe Stabilität und Sicherheit |
|
openSUSE |
RPM/ZYpp |
Community-Support, |
Klar definierte Versionen, flexibel und anpassbar |
|
Suse |
RPM/ZYpp |
Kostenpflichtiger Support, |
Umfassender kommerzieller Support, Enterprise-Lösungen |
|
Arch |
Pacman |
Community-Support, |
Rolling-Release, hohe Anpassbarkeit und Aktualisierung |
|
Manjaro |
Pacman |
Community-Support, |
Benutzerfreundlicherer Zugang zu Arch Linux |
|
Gentoo |
Portage |
Community-Support, |
Source-basierte Distribution, erfordert technisches Wissen |
|
Zorin OS |
dpkg/APT |
Community-Support, |
Auf Ubuntu basierend, benutzerfreundlich und anpassbar |
|
elementary OS |
dpkg/APT |
Community-Support, |
Elegant und benutzerfreundlich, auf Ubuntu basierend |
Übersicht von allen Linux Distributionen Distrowatch
Eine Übersicht von einigen nicht-Linux-Betriebssystemen
Betriebssystem |
Beschreibung |
URL |
---|---|---|
FreeBSD |
Ein weit verbreitetes und leistungsstarkes BSD-System |
|
OpenBSD |
Ein auf Sicherheit ausgerichtetes BSD-System |
|
NetBSD |
Ein portables und vielseitiges BSD-System |
|
DragonFly BSD |
Ein BSD-System mit Fokus auf Performance |
|
macOS (früher OS X) |
Das Betriebssystem von Apple für Mac-Computer |
|
Solaris |
Ein Unix-Betriebssystem von Oracle |
|
AIX |
Ein Unix-Betriebssystem von IBM |
|
HP-UX |
Ein Unix-Betriebssystem von Hewlett-Packard (HP) |
|
Haiku |
Ein Open-Source-Betriebssystem, inspiriert von BeOS |
|
MINIX |
Ein kleines Unix-ähnliches Betriebssystem für Bildungszwecke |
Bitte beachten Sie, dass die Verfügbarkeit einiger dieser Betriebssysteme begrenzt sein kann, insbesondere wenn sie nicht mehr aktiv entwickelt werden. Sie können die jeweiligen URLs besuchen, um weitere Informationen über jedes Betriebssystem zu erhalten.
Linux und seine Anwendungsmöglichkeiten
Linux ist ein leistungsstarkes, vielseitiges und quelloffenes kostenlos Betriebssystem, das auf dem Unix-Kernel basiert. Es ist auf einer Vielzahl von Hardwareplattformen verfügbar, darunter PCs, Server, Smartphones und Embedded Systems.
Linux wird für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt:
Server: Linux ist das am weitesten verbreitete Betriebssystem für Server. Es wird von Unternehmen und Organisationen aller Größen verwendet, um Webserver, E-Mail-Server, Dateiserver und andere Unternehmensanwendungen zu hosten.
Desktop: Linux wird auch als Desktop-Betriebssystem verwendet. Es gibt eine Vielzahl von Desktop-Umgebungen für Linux, darunter Gnome, KDE und Xfce.
Mobil: Linux wird in einer Reihe von Smartphones und Tablets eingesetzt, darunter die Modelle von Google Pixel, OnePlus und Samsung Galaxy.
Embedded Systems: Linux wird in einer Vielzahl von eingebetteten Systemen eingesetzt, darunter Router, Smart-Home-Geräte und industrielle Steuerungen.
Wie ist Linux Aufgebaut
Linux ist ein modulares Betriebssystem, das aus einer Reihe von Komponenten besteht, die als Pakete bezeichnet werden. Pakete können über Paketmanager wie apt oder yum installiert werden.
Linux ist ein sicheres Betriebssystem, das mit einer Reihe von Sicherheitsfunktionen ausgestattet ist, darunter Zugriffskontrolle, Verschlüsselung und Authentifizierung.
Linux ist ein stabiles Betriebssystem, das für den Einsatz in Produktionsumgebungen entwickelt wurde.
Das Diagramm zeigt die grundlegende Architektur eines Linux-basierten Betriebssystems.
Es besteht aus zwei Hauptkomponenten:
Betriebssystem-Komponenten:
Systemdienste: Diese Komponente umfasst Serverdienste und Hintergrunddienste, die im Betriebssystem laufen, um verschiedene Aufgaben zu erledigen.
Kernel: Der Kernel ist das zentrale Herzstück des Betriebssystems und verwaltet Hardwareressourcen sowie die Ausführung von Programmen.
Treiber: Treiber ermöglichen die Kommunikation zwischen dem Kernel und der Hardware, darunter CPU, GPU, Sound, Netzwerk und mehr.
GNU-Tools: Diese Gruppe von Befehlszeilenprogrammen und Systemdienstprogrammen bietet grundlegende Dienste und Funktionen.
Dateisystem: Hier werden Verzeichnisse und Dateien organisiert und verwaltet.
Benutzer- und Berechtigungsverwaltung: Diese Komponente verwaltet Benutzerkonten, Gruppen und deren Zugriffsrechte.
Prozessverwaltung: Verwaltet laufende Prozesse und Aufgaben.
Netzwerkstack: Dieser Teil des Betriebssystems ermöglicht die Kommunikation über Netzwerkprotokolle wie TCP/IP, DNS und DHCP.
Benutzer-Komponenten:
Anwendungen: Hier finden sich verschiedene Softwareanwendungen, die von Benutzern verwendet werden, darunter Browser, Texteditoren und mehr.
Benutzeroberfläche: Die Benutzeroberfläche bietet eine Schnittstelle zur Interaktion mit Anwendungen und Diensten und kann grafisch oder textbasiert sein.
Das Diagramm zeigt die Wechselwirkungen zwischen diesen Komponenten und verdeutlicht die Hierarchie zwischen den Kernkomponenten des Betriebssystems und den Benutzerkomponenten.
Installation und Konfiguration eines Linux-Systems
Eine Übersicht der grafischen Benutzeroberflächen (GUIs)
Linux-Distribution |
Standard-GUI |
Andere verfügbare GUIs |
---|---|---|
Ubuntu |
GNOME (früher Unity) |
KDE, Xfce, LXQt, Budgie, MATE, Cinnamon, Pantheon, … |
Fedora |
GNOME |
KDE, Xfce, LXQt, Cinnamon, MATE, i3, … |
Debian |
GNOME (Standard) |
KDE, Xfce, LXQt, Cinnamon, MATE, LXDE, … |
CentOS |
GNOME (Standard) |
KDE, Xfce, LXQt, Cinnamon, MATE, LXDE, … |
openSUSE |
KDE Plasma |
GNOME, Xfce, LXQt, Cinnamon, MATE, LXDE, … |
Linux Mint |
Cinnamon (Standard) |
Xfce, MATE |
Manjaro |
Xfce (Standard) |
KDE, GNOME, i3, LXQt, … |
Elementary OS |
Pantheon (Standard) |
GNOME, Xfce, LXQt, … |
Kubuntu |
KDE Plasma (Standard) |
Xfce, LXQt, … |
Bitte beachten Sie, dass diese Liste nicht erschöpfend ist, da es viele weitere Linux-Distributionen und Benutzeroberflächen gibt. Die oben genannten GUIs sind die Standards für die jeweiligen Distributionen, aber Sie haben normalerweise die Freiheit, andere GUIs zu installieren und auszuwählen, je nach Ihren Vorlieben und Anforderungen.
Verwaltung eines Linux-Systems (CLI)
Diese Befehle sind grundlegende Werkzeuge, die in der Linux-Shell verwendet werden, um Dateien zu verwalten, Prozesse zu überwachen und vieles mehr. Es gibt natürlich viele weitere Befehle und Optionen, aber diese gehören zu den wichtigsten.
Befehl |
Beschreibung |
---|---|
|
Listet Dateien und Verzeichnisse auf. |
|
Wechselt das Verzeichnis. |
|
Zeigt das aktuelle Arbeitsverzeichnis an. |
|
Erstellt ein neues Verzeichnis. |
|
Erstellt eine leere Datei. |
|
Löscht Dateien oder Verzeichnisse. |
|
Kopiert Dateien und Verzeichnisse. |
|
Verschiebt oder benennt Dateien und Verzeichnisse um. |
|
Zeigt den Inhalt von Dateien an. |
|
Betrachtet Dateien seitenweise. |
|
Sucht nach Zeichenketten in Dateien. |
|
Zeigt laufende Prozesse an. |
|
Beendet Prozesse. |
|
Zeigt eine Echtzeit-Übersicht über Systemressourcen an. |
|
Zeigt Informationen zur Festplattennutzung an. |
|
Zeigt den Speicherplatzverbrauch von Dateien und Verzeichnissen an. |
|
Ändert die Berechtigungen von Dateien und Verzeichnissen. |
|
Ändert den Besitzer von Dateien und Verzeichnissen. |
|
Erstellt und extrahiert komprimierte Archivdateien. |
|
Ermöglicht die sichere Verbindung zu Remote-Servern. |
|
Lädt Dateien aus dem Internet herunter. |
CLI-Befehlen zum Erstellen von Benutzern und Gruppen in Linux Bitte beachten Sie, dass Sie diese Befehle mit Administratorrechten (root oder sudo) ausführen müssen. Passen Sie die Benutzernamen und Gruppennamen in den Beispielen nach Bedarf an.
Aufgabe |
Befehl |
Beispiel |
---|---|---|
Benutzer erstellen |
|
|
Passwort festlegen |
|
|
Gruppe erstellen |
|
|
Benutzer zur Gruppe hinzufügen |
|
|
Benutzer zur Gruppe hinzufügen (Alternative) |
|
|
Benutzer löschen |
|
|
Informationen zu den einzelnen Kommandos erhalten
Befehl |
Parameter |
Info zum Befehl |
---|---|---|
|
|
Anzeigen der Man-Pages für ein Paket. |
|
|
Durchsuchen der Man-Pages nach einem Suchbegriff und Anzeigen der übereinstimmenden Befehle. |
|
|
Verwendung der Option „–help“ nach einem Befehl, um grundlegende Hilfe und Informationen zu den verfügbaren Parametern und Optionen abzurufen. |
Die Verwaltung des Linux-Prozessesen mit Systemd
Systemd ist ein init-System und System-Manager, der in den meisten modernen Linux-Distributionen verwendet wird, einschließlich Ubuntu, Debian, Red Hat und CentOS. Es dient zur Initialisierung und Verwaltung von Systemdiensten und -prozessen beim Hochfahren des Computers. Systemctl ist das Befehlszeilenprogramm zur Verwaltung von Systemd-Diensten:
Befehl |
Beschreibung |
Beispiel |
---|---|---|
|
Starten eines Dienstes. |
|
|
Stoppen eines Dienstes. |
|
|
Neustarten eines Dienstes. |
|
|
Anzeigen des Status eines Dienstes. |
|
|
Aktivieren eines Dienstes beim Systemstart. |
|
|
Deaktivieren eines Dienstes beim Systemstart. |
|
|
Anzeigen aller geladenen Einheiten (Dienste). |
|
|
Anzeigen von fehlgeschlagenen Diensten. |
|
|
Neu laden der Systemd-Konfiguration ohne Neustart. |
|
Zusatzinformationen:
Systemd wurde entwickelt, um das traditionelle init-System in Linux zu ersetzen. Es ermöglicht eine parallele und beschleunigte Systeminitialisierung, wodurch der Bootvorgang schneller wird. Darüber hinaus bietet es Funktionen wie Service-Management, Aktivierung von Sockets und Aktualisierung der Systemzeit.
Systemctl ist das Hauptwerkzeug zur Interaktion mit Systemd. Es erlaubt Benutzern, Dienste zu starten, zu stoppen, neu zu starten, ihren Status zu überprüfen und sie so zu konfigurieren, dass sie beim Start des Systems automatisch gestartet werden.
Mit systemctl können Sie den Status eines Dienstes überwachen, um festzustellen, ob er aktiv ist oder Probleme aufweist. Dies ist besonders nützlich bei der Fehlersuche und beim Debuggen von Systemdiensten.
Das Aktivieren und Deaktivieren von Diensten mit systemctl bestimmt, ob sie beim Systemstart ausgeführt werden. Dies ermöglicht die einfache Verwaltung von Autostart-Diensten.
Der Befehl
systemctl list-units
gibt eine Liste aller geladenen Einheiten (Dienste) aus, was hilfreich ist, um zu sehen, welche Dienste auf Ihrem System verfügbar sind.Bei der Konfigurationsänderung von Systemd-Diensten ist es ratsam, nach dem Speichern der Änderungen den Befehl
systemctl daemon-reload
auszuführen, um die Konfiguration neu zu laden, ohne den gesamten Systemdienst neu zu starten.
Systemd und systemctl sind mächtige Tools zur Verwaltung und Kontrolle des Startprozesses und der Dienste in Linux-Systemen. Sie sind wesentlich für die Systemadministration und gewährleisten einen reibungslosen Betrieb des Betriebssystems.
Netzwerk Verwaltungstools in Linux-Distributionen
Die Verwaltung von Netzwerken in Linux erfolgt über verschiedene Tools, die je nach Distribution unterschiedlich sein können. Hier sind einige der gängigsten Netzwerkverwaltungstools und welche Linux-Distributionen sie verwenden:
Tool |
Beschreibung |
Beispiele für Distributionen |
---|---|---|
nmcli |
nmcli ist ein leistungsstarkes Befehlszeilenwerkzeug zur Verwaltung von Netzwerkverbindungen mit NetworkManager. Es wird häufig in Red Hat-basierten Distributionen wie Fedora und CentOS eingesetzt. |
Fedora, CentOS |
nmtui |
nmtui ist eine textbasierte Benutzeroberfläche (TUI) für NetworkManager und bietet eine einfache Möglichkeit, Netzwerkeinstellungen zu verwalten. Es wird ebenfalls in Red Hat-basierten Distributionen häufig verwendet. |
Fedora, CentOS |
NetworkManager |
NetworkManager ist ein universelles Dienstprogramm zur Verwaltung von Netzwerken und wird in vielen Linux-Distributionen eingesetzt. Es bietet eine einheitliche Schnittstelle zur Konfiguration von Netzwerkverbindungen. |
Ubuntu, Fedora, CentOS, Debian, openSUSE, etc. |
Netplan |
Netplan ist ein Netzwerkkonfigurationstool, das in neueren Ubuntu-Versionen Verwendung findet. Es verwendet YAML-Konfigurationsdateien zur Definition von Netzwerkkonfigurationen und wird oft in Ubuntu Server verwendet. |
Ubuntu (ab Version 17.10) |
Zusatzinformationen:
nmcli und nmtui sind bei Benutzern von Red Hat-basierten Distributionen wie Fedora und CentOS beliebt. nmcli ermöglicht die Konfiguration über die Befehlszeile, während nmtui eine textbasierte Benutzeroberfläche bietet, die besonders für Benutzer geeignet ist, die lieber interaktive Menüs verwenden.
NetworkManager ist in vielen Linux-Distributionen weit verbreitet und bietet eine einheitliche Schnittstelle zur Konfiguration von Netzwerkverbindungen. Es wird häufig in Ubuntu, Fedora, Debian und openSUSE eingesetzt.
Netplan ist spezifisch für neuere Ubuntu-Versionen, insbesondere für die Server-Edition. Es verwendet YAML-Konfigurationsdateien, um Netzwerkeinstellungen zu definieren, und übersetzt diese in Konfigurationsdateien für NetworkManager oder andere Backend-Tools.
Die Wahl des Netzwerkverwaltungstools hängt von der Linux-Distribution und den persönlichen Vorlieben ab. Jede dieser Optionen bietet unterschiedliche Möglichkeiten zur Konfiguration und Verwaltung von Netzwerkverbindungen in Linux.
nmcli, nmtui und NetworkManager
NetworkManager ist eine Linux-Software, die die Verwaltung von Netzwerkverbindungen auf Ihrem System ermöglicht. nmcli und nmtui sind zwei hilfreiche Befehlszeilenwerkzeuge, mit denen Sie mit NetworkManager interagieren können:
Befehl |
Beschreibung |
Beispiel |
---|---|---|
|
Anzeigen einer Liste aller Netzwerkverbindungen auf Ihrem System. |
|
|
Aktivieren einer bestimmten Netzwerkverbindung. |
|
|
Deaktivieren einer bestimmten Netzwerkverbindung. |
|
|
Anzeigen einer Liste verfügbarer WLAN-Netzwerke. |
|
|
Anzeigen des Status aller Netzwerkgeräte auf Ihrem System. |
|
|
Herstellen einer Verbindung zu einem Netzwerkgerät (z. B. Ethernet). |
|
|
Trennen einer Verbindung von einem Netzwerkgerät. |
|
|
Aktivieren des NetworkManagers, wenn er deaktiviert ist. |
|
|
Deaktivieren des NetworkManagers, um die manuelle Netzwerkkonfiguration zu ermöglichen. |
|
|
Starten eines Text-basierten UI (TUI) zur Verwaltung von Netzwerkverbindungen. |
|
Zusatzinformationen:
NetworkManager ist ein Dienstprogramm zur Verwaltung von Netzwerkverbindungen und Schnittstellen in Linux-Systemen. Er bietet eine konsistente Schnittstelle zur Konfiguration von Netzwerken, unabhängig davon, ob Sie Ethernet, WLAN oder Mobilfunkverbindungen verwenden.
nmcli ist das Befehlszeilenwerkzeug zur Steuerung von NetworkManager. Es ermöglicht die einfache Verwaltung von Verbindungen, Geräten und WLAN-Netzwerken über die Befehlszeile. Mit nmcli können Sie Verbindungen aktivieren, deaktivieren, erstellen, bearbeiten und löschen.
nmtui ist eine textbasierte Benutzeroberfläche (TUI) für NetworkManager und bietet eine benutzerfreundliche Möglichkeit, Netzwerkverbindungen zu verwalten. Es ist nützlich für Benutzer, die lieber mit Menüs und Dialogfeldern arbeiten als mit Befehlen.
Mit nmcli device wifi list können Sie eine Liste der verfügbaren WLAN-Netzwerke in Ihrer Nähe anzeigen. Dies ist hilfreich, wenn Sie sich mit einem drahtlosen Netzwerk verbinden möchten.
nmcli device status gibt den Status aller Netzwerkgeräte auf Ihrem System an, einschließlich deren Aktivität und Verbindungszustand.
Sie können nmcli verwenden, um sowohl kabelgebundene als auch drahtlose Netzwerkverbindungen zu steuern. Der Befehl
nmcli device connect
wird beispielsweise verwendet, um eine Ethernet-Verbindung herzustellen.Das Aktivieren und Deaktivieren des NetworkManagers mit
nmcli networking on
bzw.nmcli networking off
ist nützlich, wenn Sie vorübergehend auf manuelle Netzwerkkonfiguration umschalten möchten.
NetworkManager, nmcli und nmtui sind leistungsstarke Werkzeuge zur Verwaltung von Netzwerkverbindungen in Linux. Sie bieten eine einfache und effiziente Möglichkeit, Ihr Netzwerk zu konfigurieren, zu überwachen und zu steuern, unabhängig davon, ob Sie sich in einer grafischen oder textbasierten Umgebung befinden.
Grundlagen des Linux-Dateisystems und des Rollenkonzept
Grundlagen des Linux-Dateisystems und des Rechte- und Rollenkonzepts
Das Linux-Dateisystem ist eine zentrale Komponente eines jeden Linux-Betriebssystems und bildet die Grundlage für die Speicherung und Organisation von Dateien und Verzeichnissen. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Grundlagen des Linux-Dateisystems sowie auf das Rechte- und Rollenkonzept, das die Sicherheit und Zugriffskontrolle auf Dateien und Verzeichnisse regelt.
Linux-Dateisystem-Hierarchie:
Linux verwendet eine hierarchische Struktur für das Dateisystem, beginnend mit dem Stammverzeichnis („/“).
Verzeichnis |
Funktion |
---|---|
/bin |
Enthält ausführbare Binärdateien (Programme), die für das System und Benutzer zum Booten und Wiederherstellen notwendig sind. |
/etc |
Hier werden Konfigurationsdateien für das System und die installierten Anwendungen gespeichert. |
/home |
Dies ist das Basisverzeichnis für Benutzerordner, in denen Benutzer ihre persönlichen Dateien speichern. Jeder Benutzer hat ein eigenes Unterverzeichnis hier. |
/var |
Enthält variable Daten, wie Protokolldateien, temporäre Dateien und Datenbanken. |
/usr |
Hier werden Anwendungsprogramme und -dateien gespeichert. |
/lib |
Bibliotheksdateien (Shared Libraries) für ausführbare Programme. |
/mnt |
Ein Verzeichnis zum temporären Einhängen von externen Dateisystemen. |
/dev |
Virtuelle Gerätedateien, die auf physische und virtuelle Hardwarekomponenten verweisen. |
/root |
Das Heimatverzeichnis des Superusers (root). |
/tmp |
Ein temporäres Verzeichnis zum Speichern von temporären Dateien. |
/proc |
Ein virtuelles Dateisystem, das Informationen über den aktuellen Systemzustand und Prozesse bereitstellt. |
Rechte und Rollenkonzept:
Linux verwendet ein Rechte- und Rollenkonzept, um den Zugriff auf Dateien und Verzeichnisse zu steuern und die Sicherheit des Systems zu gewährleisten. Die grundlegenden Konzepte sind:
Benutzer (User): Jeder Benutzer auf dem System ist eindeutig identifiziert und hat seinen eigenen Benutzernamen. Benutzer können Dateien und Verzeichnisse erstellen und auf sie zugreifen.
Gruppen (Group): Benutzer können Gruppen beitreten, die es ermöglichen, bestimmten Benutzern gemeinsamen Zugriff auf Dateien zu gewähren. Gruppenmitglieder können Dateien gemeinsam nutzen, ohne sie öffentlich zugänglich zu machen.
Rechte (Permissions): Jede Datei und jedes Verzeichnis hat Zugriffsrechte, die angeben, wer (Benutzer, Gruppe oder andere) Lese-, Schreib- und Ausführungsberechtigungen hat.
Superuser (root): Der Superuser (root) hat uneingeschränkten Zugriff auf das gesamte Dateisystem und alle Systemressourcen. Root-Rechte sollten mit äußerster Vorsicht verwendet werden.
Befehle zur Dateiverwaltung und Rechtekontrolle:
Befehl |
Beschreibung |
Beispiel |
---|---|---|
chmod |
Ändert die Berechtigungen für Dateien und Verzeichnisse. |
|
chown |
Ändert den Besitzer von Dateien und Verzeichnissen. |
|
chgrp |
Ändert die Gruppenzugehörigkeit von Dateien und Verzeichnissen. |
|
Diese Befehle ermöglichen Ihnen die granulare Kontrolle über Zugriffsrechte und Sicherheitsrichtlinien auf Ihrem Linux-System, einschließlich der Verwendung von ACLs, SELinux, SUID und SGID für erweiterte Sicherheits- und Berechtigungseinstellungen.
Dateiberechtigungen
Diese Zeichenkette drwxrwxrwx
zeigt die Berechtigungen für ein Verzeichnis an.
d rwx rwx rwx
^ ^ ^ ^
| | | |
| | | +----- Berechtigungen für alle anderen Benutzer (Others): Lesen, Schreiben, Ausführen
| | +------------- Berechtigungen für die Gruppe (Group): Lesen, Schreiben, Ausführen
| +--------------------- Berechtigungen für den Besitzer (Owner): Lesen, Schreiben, Ausführen
+--------------------------- Zeigt an, dass es sich um ein Verzeichnis handelt (statt einer Datei)
Der erste Buchstabe
d
zeigt an, dass es sich um ein Verzeichnis handelt. Wenn es sich um eine Datei handelt, wäre dieser Buchstabe ein-
.Die nächsten drei Zeichen
rwx
beziehen sich auf die Berechtigungen des Dateibesitzers. In diesem Fall hat der Dateibesitzer Lese-, Schreib- und Ausführungsrechte.Die nächsten drei Zeichen
rwx
beziehen sich auf die Berechtigungen der Gruppe, zu der die Datei gehört. In diesem Fall hat die Gruppe Lese-, Schreib- und Ausführungsrechte.Die letzten drei Zeichen
rwx
beziehen sich auf die Berechtigungen für alle anderen Benutzer (jeder). In diesem Fall haben alle anderen Lese-, Schreib- und Ausführungsrechte für das Verzeichnis.
Diese Berechtigungen steuern den Zugriff auf das Verzeichnis und seine Inhalte. Der Besitzer kann Dateien erstellen, löschen und ändern, während Mitglieder der Gruppe und alle anderen Benutzer entsprechend ihren Berechtigungen auf das Verzeichnis zugreifen können.
Softwareinstallation und Deinstallation
Die Bereitstellung von Bildern für Linux-Installations-Tools ist sehr zeitaufwendig und jede Distribution hat ihre eigenes Vorgehen.
Ubuntu
Wichtige CLI-Befehle für Ubuntu zum Verwalten von Software
Befehl |
Funktion |
---|---|
|
Suche nach Software über ihren Namen. |
|
Suche nach Software über ihren Namen oder Beschreibung. |
|
Zeigt Informationen über eine bestimmte Software an. |
|
Zeigt ausführliche Informationen über eine bestimmte Software an. |
|
Installiert eine bestimmte Software. |
|
Installiert eine bestimmte Software. |
|
Löscht eine bestimmte Software. |
|
Löscht eine bestimmte Software. |
|
Aktualisiert die Paketliste. |
|
Aktualisiert alle installierten Pakete auf die neueste Version. |
Tip: Um zusätzliche Softwar auf einem Ubuntu System zu Installieren kann man das Grafische Tool ‚synaptic‘ verwenden. Dies wird bei einerStandart Installation von Ubuntu 22.04 LTS nicht mit Installiert.
apt install synaptic
Behebt das Problem.
Erläuterung
Befehl |
Erklärung |
|
---|---|---|
|
Der allgemeine Befehl zum Verwalten von Paketen unter Ubuntu. |
|
|
Bietet eine Reihe von zusätzlichen Funktionen zum Suchen und Anzeigen von Informationen über Pakete. |
|
|
Eine alternative Version des Befehls |
CentOS
Wichtige CLI-Befehle für CentOS zum Verwalten von Software
Befehl |
Funktion |
---|---|
|
Suche nach Software über ihren Namen. |
|
Zeigt Informationen über eine bestimmte Software an. |
|
Installiert eine bestimmte Software. |
|
Löscht eine bestimmte Software. |
|
Aktualisiert die Paketliste. |
|
Aktualisiert alle installierten Pakete auf die neueste Version. |
Erläuterung
Befehl |
Erklärung |
---|---|
|
Der allgemeine Befehl zum Verwalten von Paketen unter CentOS. |
Red Hat
Wichtige CLI-Befehle für Red Hat zum Verwalten von Software
Befehl |
Funktion |
---|---|
|
Suche nach Software über ihren Namen. |
|
Zeigt Informationen über eine bestimmte Software an. |
|
Installiert eine bestimmte Software. |
|
Löscht eine bestimmte Software. |
|
Aktualisiert die Paketliste. |
|
Aktualisiert alle installierten Pakete auf die neueste Version. |
Erläuterung
Befehl |
Erklärung |
---|---|
|
Der allgemeine Befehl zum Verwalten von Paketen unter Red Hat. |
openSUSE
Wichtige CLI-Befehle für openSUSE zum Verwalten von Software
Befehl |
Funktion |
---|---|
|
Suche nach Software über ihren Namen. |
|
Zeigt Informationen über eine bestimmte Software an. |
|
Installiert eine bestimmte Software. |
|
Löscht eine bestimmte Software. |
|
|
|
Erläuterung
Befehl |
Erklärung |
---|---|
|
Der allgemeine Befehl zum Verwalten von Paketen unter openSUSE. |
Unterschiede bei der Installation von Software
openSUSE und Suse
openSUSE und Suse verwenden das Paketverwaltungssystem zypper. Die Installation von Software erfolgt über den Befehl zypper install <software>
. Die Befehle für die Suche, Anzeige von Informationen und Deinstallation von Software sind ebenfalls identisch.
Centos und Fedora
Centos und Fedora verwenden das Paketverwaltungssystem dnf. Die Installation von Software erfolgt über den Befehl dnf install <software>
. Die Befehle für die Suche, Anzeige von Informationen und Deinstallation von Software sind ebenfalls identisch.
Red Hat
Red Hat verwendet das Paketverwaltungssystem yum. Die Installation von Software erfolgt über den Befehl yum install <software>
. Die Befehle für die Suche, Anzeige von Informationen und Deinstallation von Software sind ebenfalls identisch.
Debian und Ubuntu
Debian und Ubuntu verwenden das Paketverwaltungssystem apt. Die Installation von Software erfolgt über den Befehl apt install <software>
. Die Befehle für die Suche, Anzeige von Informationen und Deinstallation von Software sind ebenfalls identisch.
Zusammenfassung
Die folgenden Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede bei der Installation von Software bei den verschiedenen Linux-Distributionen:
Distribution |
Paketverwaltungssystem |
Installation |
Suche |
Informationen |
Deinstallation |
---|---|---|---|---|---|
openSUSE |
zypper |
|
|
|
|
Suse |
zypper |
|
|
|
|
Centos |
dnf |
|
|
|
|
Fedora |
dnf |
|
|
|
|
Red Hat |
yum |
|
|
|
|
Debian |
apt |
|
|
|
|
Ubuntu |
apt |
|
|
|
|
Weitere Unterschiede
Neben den oben genannten Unterschieden gibt es noch einige weitere Unterschiede bei der Installation von Software bei den verschiedenen Linux-Distributionen.
Repositorys: Die verschiedenen Distributionen verwenden unterschiedliche Repositorys, um Software zur Verfügung zu stellen. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Software bei einer Distribution verfügbar ist, bei einer anderen jedoch nicht.
Paketformate: Die verschiedenen Distributionen verwenden unterschiedliche Paketformate. Dies kann dazu führen, dass Software, die für eine Distribution erstellt wurde, nicht auf einer anderen Distribution installiert werden kann.
Paketaktualisierungen: Die verschiedenen Distributionen haben unterschiedliche Richtlinien für die Bereitstellung von Paketaktualisierungen. Dies kann dazu führen, dass Software bei einer Distribution schneller aktualisiert wird als bei einer anderen.
Fazit
Die Installation von Software unter Linux ist in der Regel einfach und unkompliziert. Die Unterschiede bei den verschiedenen Distributionen sind gering und sollten für die meisten Benutzer kein Problem darstellen.
Ubuntu snap
Ubuntu Snap ist ein Paketformat für Software, das von Canonical, dem Unternehmen, das Ubuntu entwickelt, entwickelt wurde. Snaps sind containerisierte Anwendungen, die alle ihre Abhängigkeiten enthalten. Dies bedeutet, dass sie auf jedem Linux-System mit Snapd, dem Snap-Dienst, ausgeführt werden können.
Snaps bieten einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Paketen, wie zum Beispiel:
Verbesserte Sicherheit: Snaps werden in einem sicheren Container ausgeführt, der verhindert, dass sie auf das System zugreifen können.
Einfachere Installation: Snaps können mit einem einzigen Befehl installiert werden.
Automatische Updates: Snaps werden automatisch auf die neueste Version aktualisiert.
Snaps sind für Ubuntu und andere Linux-Distributionen verfügbar. Sie können über den Snap Store, ein Online-Repository für Snaps, heruntergeladen werden.
Beispiele für Software, die als Snaps verfügbar ist:
Webbrowser: Firefox, Chrome, Chromium
E-Mail-Clients: Thunderbird, Evolution
Office-Suiten: LibreOffice, WPS Office
Spiele: Minecraft, SuperTuxKart
Bildbearbeitungsprogramme: GIMP, Darktable
Um Snaps unter Ubuntu zu verwenden, müssen Sie Snapd installieren. Dies kann mit dem folgenden Befehl erfolgen:
sudo apt install snapd
Sobald Snapd installiert ist, können Sie Snaps mit dem folgenden Befehl installieren:
sudo snap install <software>
Zum Beispiel:
sudo snap install firefox
installiert den Firefox-Webbrowser als Snap.
Um weitere Informationen zu Snaps zu erhalten, besuchen Sie die Snap-Website.
Wichtige Befehle für Ubuntu Snap
Befehl |
Funktion |
---|---|
|
Suche nach Software über ihren Namen. |
|
Installiert eine bestimmte Software. |
|
Löscht eine bestimmte Software. |
|
Aktualisiert eine bestimmte Software. |
|
Zeigt eine Liste aller installierten Snaps an. |
|
Zeigt Informationen über eine bestimmte Software an. |
|
Aktualisiert alle installierten Snaps auf die neueste Version. |
|
Stellt einen Snap aus einem Snapshot wieder her. |
Erläuterung
Befehl |
Erklärung |
---|---|
|
Der allgemeine Befehl zum Verwalten von Snaps unter Ubuntu. |
Zusätzliche Befehle
snap confinement
: Zeigt den Sicherheitsmodus eines Snap an.snap connect <snap1> <snap2>
: Ermöglicht die Kommunikation zwischen zwei Snaps.snap autoremove
: Entfernt alle Snaps, die nicht mehr benötigt werden.snap help
: Zeigt eine Liste aller Snap-Befehle an.
Fazit
Snaps sind eine alternative Art der Softwareverteilung unter Linux. Sie bieten einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Paketen, wie zum Beispiel eine bessere Sicherheit und eine einfachere Installation. Die Befehle zum Verwalten von Snaps sind in der Regel selbsterklärend und sollten für die meisten Benutzer leicht zu erlernen sein.
Die URL von Ubuntu Snap ist https://snapcraft.io. Dies ist die Website, auf der Sie Snap-Pakete finden und herunterladen können. Sie können Snap-Pakete auch über den Snap Store in Ubuntu installieren.
Anzeigen und Verstehen von Systemdateien
In Linux gibt es viele wichtige Systemdateien und Verzeichnisse, die für die Funktionalität und Konfiguration des Betriebssystems entscheidend sind. Das Verstehen und Anzeigen dieser Dateien ist entscheidend, um das System effizient zu verwalten und Probleme zu diagnostizieren.
Die wichtigen Systemdateien und Verzeichnissen sowie den Befehlen, um sie anzuzeigen und zu bearbeiten:
Datei/Verzeichnis |
Beschreibung |
Befehl zum Anzeigen |
---|---|---|
|
Liste der Benutzerkonten |
|
|
Liste der Gruppen |
|
|
Der Hostname des Systems |
|
|
Die Hostname-zu-IP-Adressen-Zuordnung für das lokale System |
|
|
Dateisystemtabelle für das Mounten von Dateisystemen |
|
|
DNS-Konfiguration |
|
|
Systemprotokolle |
|
|
Authentifizierungsprotokolle |
|
|
Kernelprotokolle |
|
|
APT-Paketquellenkonfiguration |
|
|
Informationen zur CPU |
|
|
Informationen zum Arbeitsspeicher |
|
|
Kernelversion und Informationen |
|
Zusatzinformationen:
Die Datei
/etc/passwd
enthält Benutzerinformationen wie Benutzername, UID (Benutzer-ID), GID (Gruppen-ID), Heimatverzeichnis und Standard-Shell. Sie kann mitcat
angezeigt werden, sollte jedoch nicht manuell bearbeitet werden./etc/group
enthält Informationen über Gruppen und deren Mitglieder./etc/hostname
und/etc/hosts
sind wichtig für die Hostnamenauflösung./etc/fstab
enthält Informationen über die Dateisysteme, die beim Start des Systems automatisch eingebunden werden sollen.Protokolldateien in
/var/log/
enthalten wichtige Systemereignisse und Fehlerprotokolle./etc/apt/sources.list
ist wichtig für das Paketmanagement auf Debian-basierten Systemen wie Ubuntu.Die Verzeichnisse
/proc/
enthalten Informationen über laufende Prozesse und den Kernel. Beachten Sie, dass diese Informationen nicht in Dateien gespeichert sind, sondern vom Kernel bereitgestellt werden.
Debug von Fehlern
Linux-Log-Journal: Verwaltung von Systemprotokollen
Das Linux-Log-Journal, auch als systemd-Journal oder einfach „Journal“ bezeichnet, ist das standardmäßige Protokollierungssystem in vielen modernen Linux-Distributionen. Es ermöglicht die umfassende Erfassung und Verwaltung von System- und Anwendungsprotokollen, wodurch die Fehlerdiagnose und Systemüberwachung erheblich erleichtert wird.
Befehlen zum Arbeiten mit dem Linux-Log-Journal und weiteren Erläuterungen:
Befehl |
Beschreibung |
Beispiel |
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Zeigt das Systemprotokoll an, einschließlich Kernel- und Anwendungsprotokollen. Ohne Optionen werden alle Einträge angezeigt. |
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Zeigt Protokolleinträge für einen bestimmten Dienst (Service) an. Ersetzen Sie „service-name“ durch den Dienstnamen. |
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Zeigt Protokolleinträge nur für den aktuellen Systemstart an. |
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Filtert Einträge nach Prioritätsstufen. (0: Emergency, 1: Alert, 2: Critical, 3: Error, 4: Warning, 5: Notice, 6: Informational, 7: Debug) |
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Zeigt Einträge ab einem bestimmten Zeitpunkt an. Ersetzen Sie das Datum und die Uhrzeit entsprechend. |
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Begrenzt die Anzahl der angezeigten Einträge auf die neuesten N. |
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Folgt dem Protokoll in Echtzeit, ähnlich wie |
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Zeigt die Speichernutzung des Journals an. |
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Rotiert das Journal, um alte Einträge zu entfernen und Speicher freizugeben. |
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Zusatzinformationen:
Das Linux-Log-Journal ist ein leistungsstarkes Werkzeug zur Verwaltung von Protokollen und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Stabilität und Leistung von Linux-Systemen. Die Vertrautheit mit den oben genannten Befehlen erleichtert die Arbeit mit diesem Journal erheblich.
Das Linux-Log-Journal verwendet eine binäre Speicherstruktur, um Protokolle effizient zu speichern und abzurufen. Dies ermöglicht schnellen Zugriff und leistungsstarke Suchfunktionen.
Die Protokolleinträge enthalten detaillierte Informationen, einschließlich Zeitstempel, Prioritätsstufe, Nachricht und Quellinformationen.
Prioritätsstufen ermöglichen eine einfache Filterung von Protokolleinträgen nach Schweregrad, was besonders bei der Fehlerbehebung hilfreich ist.
Das Journal speichert Protokolleinträge dauerhaft auf der Festplatte, wodurch eine Historie der Systemereignisse erstellt wird. Die Menge an gespeicherten Daten wird automatisch verwaltet, um die Speichernutzung zu begrenzen.
journalctl
bietet viele erweiterte Optionen, um Protokolle gezielt zu durchsuchen und zu analysieren. Dies ermöglicht eine gründliche Fehlerdiagnose und Systemüberwachung.
Netzwerkdiagnose in Linux
Nmap und Netstat sind zwei wichtige Werkzeuge in Linux für die Netzwerkdiagnose und -überwachung. Sie ermöglichen Administratoren und Benutzern, Informationen über Netzwerkverbindungen, offene Ports und Netzwerkdienste zu sammeln:
Befehl |
Beschreibung |
Beispiel |
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Ein vielseitiges Netzwerk-Scanner-Tool zum Erkennen von Geräten im Netzwerk, offenen Ports und laufenden Diensten. |
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Scannen nach einem bestimmten Port. |
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Scannen der am häufigsten verwendeten 100 Ports. |
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Aktive Erkennung von Betriebssystem und Diensten. |
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Anzeigen von Netzwerkstatistiken und -verbindungen. |
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Anzeigen von TCP- und UDP-Verbindungen mit numerischen Ports. |
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Anzeigen der aktiven Netzwerkanwendungen und -Prozesse. |
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Anzeigen von Netzwerkschnittstellen und Statistiken. |
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Anzeigen der Routing-Tabelle. |
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Zusatzinformationen:
Nmap (Network Mapper) ist ein leistungsstarkes Open-Source-Tool für das Netzwerk-Scannen. Es wird verwendet, um Hosts und Dienste auf einem Computernetzwerk zu entdecken und Informationen darüber zu sammeln. Dies kann bei der Netzwerksicherheit und -verwaltung hilfreich sein.
Netstat (Network Statistics) ist ein Dienstprogramm zur Anzeige von Netzwerkverbindungen, Routingtabellen, Schnittstellenstatistiken, masquerading- und multicast-Verbindungen sowie viele andere Netzwerkdetails. Es ist ein nützliches Werkzeug zur Überwachung und Fehlerbehebung von Netzwerkproblemen.
Mit Nmap können Sie detaillierte Informationen über offene Ports, Dienste und sogar das erkannte Betriebssystem eines Ziels erhalten. Es ist besonders nützlich für Sicherheitsanalysen und Penetrationstests.
Netstat ist hilfreich, um aktive Netzwerkverbindungen auf Ihrem Linux-System anzuzeigen. Es kann Ihnen bei der Identifizierung von Netzwerkproblemen und der Überwachung von Netzwerkaktivitäten helfen.
Die Kombination von Nmap und Netstat bietet ein umfassendes Toolkit zur Netzwerkdiagnose und -überwachung. Administratoren und Benutzer können damit sicherstellen, dass ihre Netzwerke sicher und effizient funktionieren.
Nützliche Informationen und Tipps für die Linux-Systemadministration
Linux-Systemadministratoren arbeiten in einer vielfältigen und sich ständig weiterentwickelnden Umgebung. Einige nützliche Informationen und Tipps, die ihnen helfen können, erfolgreich zu sein:
Lernen Sie die Grundlagen: Beherrschen Sie die Grundlagen von Linux, einschließlich der Befehlszeile, Dateiverwaltung und Benutzerverwaltung. Das solide Fundament ist der Schlüssel zum Erfolg.
Automatisierung ist der Schlüssel: Nutzen Sie Automatisierungstools wie Ansible, um wiederholte Aufgaben zu automatisieren. Das spart Zeit und reduziert menschliche Fehler.
Sicherheit hat oberste Priorität: Sicherheitsbewusstsein ist entscheidend. Halten Sie Ihre Systeme und Software auf dem neuesten Stand und lernen Sie bewährte Sicherheitspraktiken.
Backup und Wiederherstellung: Sichern Sie regelmäßig Ihre Daten und Systemkonfigurationen. Stellen Sie sicher, dass Sie im Notfall schnell wiederherstellen können.
Dokumentation: Führen Sie gründliche Dokumentation über Ihre Systeme, Konfigurationen und Änderungen. Das vereinfacht die Problembehandlung und den Wissenstransfer.
Community und Ressourcen nutzen: Die Linux-Community ist groß und hilfsbereit. Nutzen Sie Foren, Blogs und Online-Ressourcen, um Antworten auf Ihre Fragen zu finden.
Zertifizierungen: Erwägen Sie die Erlangung von Linux-spezifischen Zertifizierungen wie Red Hat Certified Engineer (RHCE) oder CompTIA Linux+.
Welche Kenntnisse sollte man sich als Linux- oder IT-Systemadministrator aneignen?
Als Linux- oder IT-Systemadministrator sollten Sie eine breite Palette von Kenntnissen entwickeln, um Ihre Arbeit effektiv zu erledigen. Dazu gehören:
Betriebssystemkenntnisse: Verständnis der Linux-Distributionen und ihrer Unterschiede sowie Erfahrung in der Verwaltung von Windows-Systemen.
Netzwerkgrundlagen: Kenntnisse über Netzwerkprotokolle, IP-Adressierung und Routing sind unerlässlich.
Sicherheitskenntnisse: Grundlegende Sicherheitspraktiken, Firewalls, Verschlüsselung und Bedrohungserkennung.
Automatisierung: Programmierkenntnisse in Skriptsprachen wie Bash oder Python, sowie Erfahrung mit Automatisierungstools.
Systemverwaltung: Installation, Konfiguration und Wartung von Betriebssystemen, Benutzerverwaltung und Überwachung.
Virtualisierung und Containerisierung: Erfahrung mit Virtualisierungstechnologien und Containerisierung.
Datenbankverwaltung: Grundlegende SQL-Kenntnisse und Erfahrung mit Datenbankmanagementsystemen.
Webserver und Anwendungsbereitstellung: Einrichtung und Verwaltung von Webservern und Webanwendungen.
Cloud Computing: Kenntnisse über Cloud-Plattformen und deren Verwaltung.
Backup und Wiederherstellung: Planung und Implementierung von Backup-Strategien.
Version Control: Verwendung von Versionskontrollsystemen wie Git zur Verwaltung von Konfigurationsdateien.
Troubleshooting: Diagnose und Behebung von Systemproblemen.
Projektmanagement: Grundlagen des Projektmanagements zur Planung und Umsetzung von IT-Projekten.
Soft Skills: Gute Kommunikationsfähigkeiten, Teamarbeit und Problemlösungsfähigkeiten.
Zertifizierungen: In einigen Fällen können Zertifizierungen Ihre Fähigkeiten validieren und Ihre Karriere vorantreiben.
Die Anforderungen können je nach spezifischem Arbeitsplatz und Aufgabenbereich variieren, daher ist lebenslanges Lernen und Anpassen an neue Technologien und Trends entscheidend.
Anhang
Automatisierungstools unter Linux
Diese Tools bieten verschiedene Möglichkeiten zur Automatisierung von Aufgaben in Linux-Umgebungen, sei es durch das Schreiben eigener Skripte oder die Verwendung von speziellen Automatisierungstools. Je nach den Anforderungen Ihres Projekts können Sie das am besten geeignete Tool auswählen und ggf. eigene Skripte schreiben, um die Automatisierung anzupassen.
Tool |
Beschreibung |
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Bash-Scripting |
Die Bash-Shell ermöglicht die Erstellung von Skripten zur Automatisierung von Aufgaben. |
Ansible |
Ein Konfigurationsmanagement-Tool zur Automatisierung von Aufgaben auf mehreren Rechnern. |
Chef |
Ein weiteres Konfigurationsmanagement-Tool, um Systeme zu automatisieren und zu verwalten. |
Puppet |
Ein Konfigurationsmanagement-Tool zur Automatisierung von Aufgaben im Rechenzentrum. |
SaltStack |
Ein Tool zur Automatisierung der Konfiguration und Verwaltung von Servern. |
Jenkins |
Ein Open-Source-Automatisierungsserver zur Automatisierung von Build- und Deployprozessen. |
Cron |
Das Standard-Linux-Tool zur zeitgesteuerten Ausführung von Aufgaben. |
Docker |
Eine Containerisierungsplattform zur Automatisierung von Anwendungsdeploys. |
Kubernetes |
Ein Orchestrierungstool zur Automatisierung der Bereitstellung, Skalierung und Verwaltung von Containeranwendungen. |
Make |
Ein Build-Automatisierungstool zur Vereinfachung von Kompilierungsprozessen. |
Vagrant |
Ein Tool zur Erstellung und Verwaltung von virtuellen Entwicklungsumgebungen. |
Terraform |
Ein Infrastructure-as-Code-Tool zur Automatisierung der Bereitstellung von Infrastrukturressourcen. |
Eine Tabelle mit verschiedenen Virtualisierungsplattformen
Diese Virtualisierungsplattformen bieten verschiedene Möglichkeiten zur Automatisierung von Virtualisierungsaufgaben, sei es die Bereitstellung, Konfiguration oder Verwaltung von virtuellen Maschinen. Sie können Automatisierungstools wie Ansible, Puppet, oder spezielle APIs und SDKs verwenden, um die Automatisierung in Ihrer virtualisierten Umgebung zu implementieren.
Virtualisierungsplattform |
Beschreibung |
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VMware vSphere/ESXi |
Eine führende Virtualisierungsplattform für Unternehmensumgebungen, die APIs und SDKs für die Automatisierung bietet. |
Microsoft Hyper-V |
Die Virtualisierungsplattform von Microsoft bietet PowerShell-Cmdlets und APIs für die Automatisierung von Aufgaben. |
Oracle VirtualBox |
Eine Open-Source-Virtualisierungsplattform, die durch das VBoxManage-Tool und SDKs für die Automatisierung erweiterbar ist. |
Citrix XenServer |
Eine Virtualisierungsplattform, die APIs und SDKs zur Automatisierung von Verwaltungsaufgaben bietet. |
KVM/QEMU |
Eine Open-Source-Virtualisierungslösung für Linux mit Befehlen und Skripting-Schnittstellen zur Automatisierung. |
Xen Project |
Ein Open-Source-Hypervisor, der APIs und SDKs für die Automatisierung von Aufgaben in Xen-basierten Umgebungen bereitstellt. |
Proxmox VE |
Eine Virtualisierungsplattform auf Basis von KVM und OpenVZ, die über eine RESTful API zur Automatisierung verfügt. |
Vagrant |
Ein Tool zur Erstellung und Verwaltung von virtuellen Maschinen für Test- und Entwicklungszwecke. |